Stromimporte schnellen nach AKW-Aus in die Höhe
Nach der abrupten Abschaltung der sieben ältesten deutschen Atomkraftwerke im März sind die Stromeinfuhren aus Frankreich und Tschechien stark angestiegen. Zwischen Januar und Juni 2011 seien aus Frankreich 10,4 Milliarden Kilowattstunden Strom importiert worden, 51 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum ...Der ahnungslose Bunkerbewohner: Hätten sie die Atomkaftwerke bloß nicht abgeschaltet, denn jetzt müssen wir höhere Strompreise bezahlen, stand ja in der Zeitung, und nun auch noch importieren, was den Strompreis bestimmt noch mehr ansteigen lässt.
Wenn der Bunkerbwohner das denkt, hat die Propaganda, als Meldung getarnt, gewirkt, und die OZ ist als Vervielfältiger dabei gewesen.
Hier erhalten Sie kostenlos Hintergrund, der ein ganz anderes als das von der OZ suggerierte Bild zeigt:
Verwirrspiel um deutsche Stromimporte
Sind die Diskussionen um Stromexporte, höhere Strompreise und sogar mögliche Blackouts der Beginn eines Propagandakriegs der Energiewirtschaft gegen die Abschaltung der AKW? ...
Nicht nur die Umweltorganisation Greenpeace
sieht in den Warnungen aus dem Lager der Energiewirtschaft einen
beginnenden Propagandakrieg gegen eine dauerhafte Abschaltung deutscher
Atomkraftwerke. Umweltschützer warnen
davor, dass die Atomlobby zurückschlägt. Es sei nicht so, dass in
Deutschland die Kapazitäten ohne den Strom der abgeschalteten Alt-Meiler
nicht mehr ausreichen würden. "Die gestiegenen Importe erklären sich
vielmehr mit der Reaktion der Strommärkte, die sich immer mit dem
günstigsten Strom versorgen - und der kann zeitweise auch verstärkt von
Atomkraftwerken aus Frankreich kommen", erklärte ein Greenpeace-Sprecher gegenüber Spiegel Online.
Auch eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums ging auf Distanz zu
den Erklärungen der Energiewirtschaft. Schon vor dem Moratorium sei
Strom aus Frankreich importiert worden. Sie widersprach
der Darstellung, Deutschland sei insgesamt ein Netto-Stromimporteur
geworden: "Wir bleiben Netto-Stromexporteur." So liefert Deutschland
auch nach dem Moratorium weiterhin Strom an die Schweiz, wie auch aus
den Daten des Bundesverbandes der Energiewirtschaft hervorgeht.
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