5. August 2011

Falsche Berechnung verkauft

Wieder einmal belegte ein Leser, dass besonders Unternehmer der OZ alles erzählen können. (Edward würde schreiben: Einer sagt etwas, Kollegen schreiben es auf und bringen es ins Blatt. So funktioniert ein Bericht.) Es gelangt ungeprüft als kritisch-hochwertiges Produkt, dazu noch pünktlich auf Ihren Frühstückstisch (Dass sie pünktlich gelangt, mag ja stimmen; aber dafür Geld ausgeben?). Das kommt dabei heraus:
Firmen werden bei Rundfunkgebühr entlastet
Zu „TV-Gebühren: Fahnder treiben im Norden Millionen ein“ (OZ vom 1.8.): Die in der OZ zitierte Berechnung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages ... ist falsch. Tatsächlich erbringen Wirtschaftsunternehmen nach unseren Erkenntnissen heute einen Anteil von mindestens 8,6 Prozent der Rundfunkgebührenerträge. ... Ab 2013 — nach einer Reform des Gebührensystems — würde die Wirtschaft nach Berechnungen der Rundfunkanstalten mit einem Anteil von 7,1 Prozent zur Rundfunkgebühr insgesamt beitragen — 1,5 Prozentpunkte weniger als heute. Es gibt also keinen Anstieg der Belastung von Wirtschaftsunternehmen durch das neue Gebührenmodell. ARD und ZDF haben u. a. die Landtage von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern entsprechend informiert.
Martin Gartzke, NDR-Sprecher
Seit sechseinhalb Jahren warne ich davor zu glauben, was die OZ an Sie verkauft.

1 Kommentar:

  1. Edward7.8.11

    na, ob die Berechnung des NDR-Sprechers da richtig ist, bezweifle ich mehr als die Berechnung der DIHK.
    Wenn ich daran denke,d ass ich als Freiberufler die GEZ zweimal zahlen muss, und zwar schon, wenn ich nur das Autoradio des privaten PKW auch für "unternehmerischen Fahrten" nutze, kommt mir der kalte Kaffe hoch. Wenn man also berücksichtigt, dass Einzelunternehmer die GEZ zweimal zahlen, wenn es die selben Geräte sind, die auch privat genutzt werden, erhöht sich die Belastung der "Wirtschaftsunternehmen". Kommt darauf an, zu was man die Einzelunternehmer zählt: Privat oder Unternehmen, um die Statistik entweder zu dramatisieren oder zu schönen.
    also Fazit: Schlechtes Beispiel, lupe. Auch wenn es mich rührt, dass du meine Kommentare offenbar doch nicht so einfach beseite legst.

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