21. Juli 2011

Höhepunkt der Langeweile

Den Höhepunkt der Langeweile bietet die Greifswalder Zeitung, ein Interview mit dem CDU-Bundesstimmvieh Lietz, das gestern in der Usedomer Zeitung stand und dort Langeweile verbreitete. Unglaublich, was für ein Gedöns die Greifswalder und zuvor die Usedomer/Wolgaster angeboten bekamen, damit die Seite schnell gefüllt werden konnte. Schon die Schlagzeile verursacht erstes Gähnen:
„Ordentlicher Lohn ist wichtig“
Welch eine Erkenntnis! Diese Plattheit musste endlich unters lesende Volk gebracht werden. Das stand über demselben Interview in der Usedom-Ausgabe:
„Mitunter muss man kleine Schritte gehen“
Moment mal, mitunter kleine Schritte? Das setzt voraus, dass man, wer immer das auch sein mag, sehr wahrscheinlich Lietz, meist große Schritte macht. Lietz, der Mann der großen Schritte? Wer zeigt mir zwei dieser großen Schritte? Und so etwas stand als Schlagzeile über der lokalen Titelgeschichte.

Ich erspare Ihnen die Langeweile bis auf diese Passage:
... OZ: Die Waffengeschäfte der Bundesrepublik, besonders den jüngsten Panzerdeal mit Saudi-Arabien lehnen sehr viele Deutsche ab. Wie ist Ihre Haltung dazu?

Lietz: Ich bin nicht Mitglied im Verteidigungsausschuss, das hat auch weltanschauliche Gründe. Was Rüstungsproduktion und -exporte angeht, so ist aber völlig klar, dass sie einen volkswirtschaftlichen Aspekt haben. Politisch betrachtet muss allerdings sehr genau geprüft werden, was wohin geht. Dafür gibt es seit vielen Jahren einen speziellen Rat, der im Geheimen ruhig und sachlich prüft. Und auf das verantwortungsbewusste Handeln der Kollegen im Bundestag baue und vertraue ich vollkommen. (!)

OZ: Aber können Sie als Politiker mit christlicher Überzeugung denn Waffenexporte überhaupt befürworten? Und finden Sie nicht, dass mehr Entwicklungshilfe und humanistische Projekte der bessere Weg zu mehr Gerechtigkeit wären? (Immerhin nachgefragt, kommt ganz selten vor.)

Lietz: Natürlich ist mir auch klar, dass mit Gewalt keine Probleme zu lösen sind. Das haben wir ja selbst bei der deutschen Wiedervereinigung beherzigt und — zum Glück — auch hinbekommen.

Wenn wir in armen, von Konflikten gezeichneten Ländern aber die Zivilbevölkerung schützen wollen, kann es auch sinnvoll sein, militärische Hilfe zu leisten. Die Entscheidung darüber ist immer aktuell zu treffen. Und wir sind da auf einem schwierigen, schmalen Grat.
Welch eine Eierei!

4 Kommentare:

  1. Anonym21.7.11

    Was will er? In armen und von Konflikten gezeichneten Ländern die Zivilbevölkerung schützen, militärische Hilfe leisten?

    Wer schürt denn die Konflikte? Warum entstehen die Konflikte? Wem nützen die Konflikte? Die fallen sicher alle vom Himmel, wie die Krise.

    Lietz vertraut dem Bundestag, was soviel heissen soll oder dahingehend manipulieren soll: Wenn Lietz vertraut, vertrauen die dummen Bürger auch. Das trifft vielleicht für Typen wie Dardenne und Kruse aus Greifswald zu.

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  2. Anonym21.7.11

    Ordentlicher Lohn ist wichtig, für Lietz?
    Wird aus Lietz jetzt der Rattenfänger oder Stimmenfänger für die CDU?
    Seit wann scheren sich die schwarzen Geier für um den Lohn der Beschäftigten?
    Es hiess doch immer: vernichtet Arbeitsplätze, Wettbewerbsfähigkeit und so weiter und so weiter...

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  3. Anonym21.7.11

    Ja, es ist Wahljahr, nicht zu übersehen und jeder darf den Bürgern wieder Märchen erzählen.

    Über Ad Sinistram kommt man zu Kopperschlaeger, eine Art satirischer Wahlkampf-ähnlich Eulenspiegel.

    Affentheater: Wilders lobt Merkel und Seehofer

    Renate (Künast) ist doov

    Hartz VI, das waren auch wir.

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  4. Anonym22.7.11

    Ordentlichen Lohn wird es bald gar nicht mehr geben!

    Arbeitsmarktpolitik mit der Abrissbirne

    Die Bundesregierung hat im Juni 2011 einen Gesetzentwurf mit dem schönen und vielversprechenden Titel: „Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt“ auf den Weg gebracht. Das Gesetz soll zum 01.04.2012 in Kraft treten.
    Zutreffend ist allerdings das Gegenteil dessen, was die Überschrift verspricht. Denn dieses Gesetz dient vor allem der Umsetzung des Kürzungspakets der Bundesregierung vom letzten Jahr. Von Daniel Kreutz

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=10191

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