Hier noch einmal ein Beitrag zu einem von der OZ ungeliebten Thema (mit Gurken und Tomaten die Leser zu erschrecken, ist dagegen natürlich einfach):
Bufdis gesucht
Der neue Freiwilligendienst soll ab Juli den Zivildienst ersetzen. Auf diese Art werden Lücken gestopft, die der Abbau des Sozialstaats reißt ...
Die Politik ruft die Menschen mal wieder auf, sich verstärkt für das Gemeinwohl zu engagieren. Denn es kann glücklich und zufrieden machen, aktiv das eigene Lebensumfeld zu gestalten, Verantwortung zu übernehmen für das große Ganze oder einfach, indem man Hilfsbedürftigen in der eigenen Stadt zur Seite steht. Doch die Penetranz, mit der Politik und Medien den Bürgersinn beschwören, zeugt von einem wenig respektvollen Umgang mit diesem "sozialen Kapital". Immer offensichtlicher wird, dass es nur darum geht, die Lücken zu stopfen, die der kontinuierliche Abbau des Sozialstaats hinterlassen hat. Aber das schaffen allein weder die Grünen Damen im Krankenhaus noch die Helferinnen, die im Tafel-Restaurant Suppe austeilen - und auch nicht die 1-Euro-Jobber, die in arm gesparten öffentlichen oder sozialen Einrichtungen aushelfen. ...
Warum die OZ das Thema nicht als solches erkennen kann, liegt hieran:
Der wichtigste Einwand gegen den neuen Freiwilligendienst - wie schon gegen den Zivildienst - ist jedoch seine Auswirkung auf den Arbeitsmarkt. Zwar gebietet das Gesetz eine arbeitsmarktneutrale Ausgestaltung - das heißt, die Freiwilligen sollen lediglich "unterstützende, zusätzliche Tätigkeiten verrichten" und keinesfalls hauptamtliche Kräfte ersetzen. Eine Abgrenzung dürfte in der Praxis jedoch schwerfallen. ...
Das ist der OZ seit Jahren piepegal.
Auch deshalb ist es kein Thema:
Besser wäre es, in diesen Bereichen qualifizierte, gut bezahlte Stellen und Arbeitsstrukturen zu schaffen, die nicht vorzeitig zu Überlastung und Burn-out führen. Die Frage nach der Kostendeckung von neuen, qualifizierten Stellen im sozialen und öffentlichen Sektor wird man freilich nicht beantworten können, ohne die rasant wachsende Einkommens- und Vermögensungleichheit in Deutschland zum Thema zu machen.
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