26. Mai 2011

"Zehn Thesen zur Zukunft der Zeitung"

Gestern fragte ich mich, was wohl das Ergebnis des angekündigten Umstrukturierens und Modernisierens in der Greifswalder Lokalredaktion ist und fand das heraus. Dazu fiel mir eine Sammlung von Thesen ein, genau passend zum Thema, Thesen, von denen die OZ keine auch nur im Ansatz beherzigt:

1. Das Zeitungssterben kommt schneller als angenommen.
2. Die Wochenzeitung wird die neue Tageszeitung – und nicht umgekehrt.
3. Die Tageszeitungen sparen sich zu Tode. ...
5. Als nächstes wandert der Lokaljournalismus ins Netz ab. ...

7. Tageszeitungen verschwinden in der Nische.
8. Das iPad beschleunigt den Niedergang.
Ganz wichtig:
9. Der generalistische Journalismus überholt sich.

10. Die Tageszeitung sitzt zwischen allen Stühlen — und hat nirgends mehr Platz.
Es gibt kein schlagendes Argument mehr für die Tageszeitung alter Prägung. Man kann sie lesen, muss man aber nicht. Sie ist zu langsam, um aktuell zu sein. Sie ist zu sehr im Platz limitiert, um umfangreich zu sein. Sie ist zu sehr generalistisch, zu wirklich in allen Bereichen kompetent zu sein. Sie wird in angestammten Märkten an vielen Rändern bedrängt, hat aber nicht die Option, selbst andere in ihren Märkten anzugreifen. Sie hat häufig über viele Jahre nur reagiert, statt zu agieren. Überleben werden die, die von ihren Lesern aus Überzeugung und Begeisterung gekauft werden. Das ist eine Minderzahl. Verabschieden werden wir uns von denen müssen, die Journalismus nur verwalten – statt ihn zu machen.
Wir werden uns von vielen verabschieden müssen. Bald schon.

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