28. Mai 2011

Jubelartikel statt kritischer Nachfrage

Auf der Landesseite:
39 „Blaue Flaggen“ wehen im Land

An 39 Ostseestränden, Sportboothäfen und Badestellen im Binnenland von Mecklenburg-Vorpommern wehen in diesem Jahr „Blaue Flaggen“ und künden von ungetrübtem Badevergnügen sowie intakter Natur. ...
Das mit dem ungetrübten Badevergnügen ist Wunschdenken und zudem vernebelnde, hier besser trübe Propaganda, die die OZ bedenkenlos an Sie verkauft. Besonders das Wasser in der Pommerschen Bucht ist im Sommer so trübe, dass Sie unter Wasser Ihre Hand nicht am ausgestreckten Arm erkennen.

Wie bedenklich die starke Trübung sein müsste (Sie kann sogar lebensgefährlich werden.), ist hier abzulesen:
... Für die Auszeichnung müssen neben einer ausgezeichneten Badewasserqualität hohe Umwelt-Anforderungen sowie Sicherheitsaspekte erfüllt werden. ...
Hat es nichts mit Sicherheit zu tun, ob die Rettungsschwimmer einen Versinkenden im klaren Wasser leicht erkennen und retten können oder bildlich im Trüben fischen müssen und es eher dem Zufall zu danken ist, wenn die Retter einen Ertrinkenden in der trüben Brühe dennoch finden?
Keine Nachfrage der OZ. Stattdessen werden die blauen Fahnen bejubelt, auch von der Usedom-Redaktion, die Bloglesern als Bejubel- und Befeier-Redaktion bekannt ist und die keinen Deut davon abweicht:
Auf Usedom wehen neun „Blaue Flaggen“
Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung verlieh gestern in Heringsdorf das Umweltsymbol für 34 Badestellen und fünf Sportboothäfen im Land. Die Insel Usedom ist allein mit acht Badestränden dabei.
Dazu ein vollkommen überflüssiges Foto; wie überflüssig, erkennen Sie an der Bildunterschrift:
Die Usedom-Vertreter präsentierten sich gestern stolz vor dem Maritim-Hotel mit der „Blauen Flagge“.
Das Foto zeigt eine Menge aufgereihter Personen mit einer großen Flagge vor deren Bäuchen und Beinen. Ansonsten wird im Text haufenweise wiederholt, was bereits im Artikel auf der Landesseite zu lesen war. Es ist eine wertlose Teil-Doublette, für die Sie bezahlt haben.

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