Studie: Fast jedes dritte Kind in MV lebt in Armut
Trauriger Spitzenplatz für Schwerin: Laut Bertelsmann-Stiftung hat die Landeshauptstadt die höchste Hartz-IV-Quote bei (Beibei, Laff) Minderjährigen. ...Die OZ berichtete nichts über den Hintergrund der Studie, der hier kommentiert wurde:
Es ist schon zynisch, wenn Bertelsmann-Großaktionärin Brigitte Mohn diese dramatischen Zahlen ausschließlich mit der neoliberalen Sorge vor steigenden Sozialausgaben und steigender Staatsverschuldung kommentiert. Die beste Armutsbekämpfung besteht darin, Armut erst gar nicht entstehen zu lassen und die vorhandene Armut durch Jobs zu bekämpfen, von denen man menschenwürdig leben kann. Doch darum geht es Frau Mohn offenbar nicht. Wenn man ihr Statement zwischen den Zeilen ließt, scheint Mohn eher dafür zu plädieren, die Sozialausgaben zum Wohle der kommunalen Kassen noch weiter zu kürzen. Dies wäre jedoch genau der falsche Weg, da dies nur neue Armut erzeugen würde.
Eine Verbindung zu diesen Fakten aus der OZ wurde nicht hergestellt, auch nicht zu Sanktionspraktiken gegen Alg 2-Berechtigte, unter denen auch deren Kinder zu leiden haben.
Die OZ hatte vor zwei Jahren eine Statistik zur Kinderarmut nicht zur Kenntnis genommen (Klar, es gab keine Pressemitteilung zum Kopieren.), was sie nun tat (Klar, wenn Bertelsmann posaunt, wird eifrig kopiert.).
Schon Anfang 2009 war Schwerin Kinderarmut-Spitzenreiter in M-V. Deshalb war ein Vergleich nicht gewollt. Wozu auch? Hätte ja herauskommen können, was damals verschwiegen wurde im Armenhaus der Bundesrepublik. Hätte aber sogar eine Schönschrift werden können, denn damals waren fast 41 Prozent der Kinder in Schwerin arm, jetzt sollen es 38 Prozent sein.
Gejubelt hatte die regierungsergebene OZ aber schon 2007 und stellte auch dazu keinen Zusammenhang her:
Kinderarmut - Koalition greift ein
Die Große Koalition will energischer gegen Kinderarmut vorgehen. ... Ziel sei es, die Zahl der Empfänger auf 530 000 Kinder zu vervierfachen. ...Auch per Kommentar wurde der Eindruck erzeugt, die Kinderarmut in M-V sei gerade entdeckt worden:
Während in Bayern jedes 13. Kind von Hartz IV lebt, ist es in Mecklenburg-Vorpommern fast jedes dritte. Welche Chancen ein Kind hat, hängt auch davon ab, wo es aufwächst. Das ist eine Botschaft einer neuen Studie zur Kinderarmut, die die Bertelsmann-Stiftung gestern vorgestellt hat. ...Nein, diese Botschaft ist so alt wie die Kinderarmut. Nur die OZ tut überrascht.
Es ist tatsächlich ein gewaltiges deutsches Trauerspiel.
AntwortenLöschenDie Politik tut immer so, als wollte sie den ökonomisch Schwächeren Helfen. In Wirklichkeit brüstet sie sich mit Hilfspaketen, die in der Regel nicht ankommen können und vermutlich auch nicht ankommen sollen.
Ein Beispiel ist die Mitgliedschaft in einem Verein, für Jungs ein Fussballverein.
Die Mitgliedschaft wird getragen, die Ausrüstung, wie die Kleidung nicht.
Vor längerer Zeit habe ich ein Beispiel gelesen, wie selbst erarbeitete Bildung oder auch ein Hobby bewusst per Gesetz verhindert wird.
Ein Mädchen hat sich durch Ferienarbeit eine Gitarre gekauft. Dieses Geld wurde der Familie angerechnet und von den ALG II Bezügen abgezogen.
Wenn dass keine bewusste Verhinderung von Bildung ist, ja dann fällt mir auch nichts mehr ein. Ein Gitarre kostet viel Geld, von Hartz IV nicht zu bezahlen. Geht ein Mädchen dafür in den Ferien arbeiten und kauft sich diese Gitarre, wird die Familie noch bestraft. Auf der einen Seite wird von den Familien Eigeninitiative gefordert, auf der anderen Seite wird behindert.
Dieses ganze Gequatsche stinkt zum Himmel.
Die Koalition will eingreifen?
AntwortenLöschenJa, das macht die Koalition. Sie greift immer tiefer in die Taschen der Armen.
Oh man, die OZ pennt und pennt oder ist zum Ekeln regierungsfreundlich.