5. April 2011

"Lobbyismusdurchseuchter Vulgärliberalist"

Während die OZ heute auf einer Blickpunktseite noch spaltenlang jemanden aus dem neuen, chicen Hauptstadtbüro über FDP-Kandidaten als Westerwelle-Ersatz spekulieren lässt,:
Gesucht: Gelb-blaue Superhelden
Der Abgang des Langzeit-Vorsitzenden Guido Westerwelle war rasch besiegelt und wurde mit dem Verbleib im Außenamt versüßt. Doch jetzt gestaltet sich die Auswahl eines geeigneten Nachfolgers schwieriger als erwartet. ...
ist der Nachfolger bereits gefunden, was die Bunkerbewohner, also jene ohne Radio, Fernsehgerät und Internetanschluss unter den OZ-Lesern (Wie viele mögen das sein?) morgen erfahren.
Das ist nicht weiter schlimm. Was zahlende Leser beunruhigen sollte, ist, was über den Ersatzmann Rösler geschrieben wurde und wird, jenen Mann, der eher im Hintergrund die Zerstörung der solidarischen Krankenversicherung beschleunigt.

Eine kritische und hochwertige Sicht auf den Ersatzmann finden Sie hier:

... Die Medien haben Rösler schon sehr früh aufgebaut, und bis heute hält sich die schreibende Zunft mit Kritik freundlich zurück. ...
Röslers Arbeitszeugnis fällt jedoch nach bald zwei Jahren Amtszeit – egal von welcher Seite aus man es betrachtet – denkbar schlecht aus. ...

Außer durch die „Kopfpauschale light“, die sich jetzt schon über steigende lohnunabhängige Zusatzbeiträge der gesetzlich Versicherten bemerkbar macht, ist Rösler in den letzten zwei Jahren vor allem als Ansprechpartner für Lobbyinteressen aufgefallen. ...

Um den Pharmamultis beste Profitmöglichkeiten zu garantieren, änderte Rösler auch das Arzneimittelgesetz. ...

Rösler ist kein Oppositionspolitiker, sondern ein Bundesminister, der seinen Worten durchaus Taten folgen lassen könnte. Seine Taten weisen jedoch auf genau den lobbyismusdurchseuchten Vulgärliberalismus hin, wegen dem die FDP vom Wähler abgestraft wird. Rösler ist kein Hoffnungsträger, sondern lediglich ein neoliberaler Überzeugungstäter, der sich allenfalls durch sein ständiges Lächeln von den altgedienten Apparatschiks seiner Partei unterscheidet – ein Egon Krenz der FDP. Aber vielleicht ist es ja genau das, was in unserer nur noch auf Personen und kaum mehr auf Politik fixierten Mediendemokratie Erfolg verspricht?

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