25. März 2011

"Was macht eigentlich Lady Ashton?"

Es gibt Leute, die stellen einfache Fragen und finden Antworten, arbeiten also nicht für die Rätselzeitung.
Ein Beispiel:

Leider habe Europa keine Telefonnummer, die man im Ernstfall anrufen könne, klagte schon Henry Kissinger in den 1970er Jahren. Einige Jahrzehnte später hätte Kissinger eine Ansprechpartnerin in Brüssel gefunden – dass er sie allerdings im Ernstfall angerufen hätte, darf bezweifelt werden: Baroness Catherine Ashton of Upholland. Seit Dezember 2009 ist die Britin „Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik“. Ihr Salär beträgt 23.006 €, damit verdient sie mehr als Angela Merkel und David Cameron. In ihrer Brüsseler Behörde arbeiten 3.645 Beamte und im September 2010 hat die EU 28 eigene Botschaften eröffnet – weitere werden folgen.
Besonders viel gesehen hat man von Lady Ashton in ihrem neuen Amt allerdings noch nicht. ...

das Problem ist hier weniger die Person als vielmehr das Amt, das sie ausübt. Anders gesagt: eine gemeinsame europäische Außenpolitik ist schlicht und einfach nicht möglich – daher ist es nur konsequent, dass Europas Staats- und Regierungschefs das Amt einer EU-„Außenministerin“ einer solch farblosen Bürokratin überlassen haben. ...

Und hier der Schluss:

Wie wird es weitergehen mit Europas Außen- und Sicherheitspolitik? Zwei Prognosen seien an dieser Stelle gewagt. Erstens: jede kommende internationale Krise wird die Nutzlosigkeit des Auswärtigen Dienstes der EU von neuem zeigen. Zweitens: Etat und Personalbestand der Behörde werden unabhängig davon kontinuierlich wachsen.

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