19. März 2011

Journalismus der kopierenden Art

Auf der Blickpunktseite durfte der Umweltminister ein wenig spinnen und lügen. Nachfragen gab es nicht:
Röttgen: Wir brauchen neue Offenheit und Selbstkritik
Der Bundesumweltminister will breiten Dialog zur Zukunft der Atomkraft — Carstensen plädiert für sorgfältige Suche nach neuen Normen. ...
In diesem Dialog müsste die Forschung in Karlsruhe (Eintrag unter diesem) ein Thema sein, denn sie ist überflüssig.
Nun die Lüge:
In Fukushima sei traurige Wirklichkeit geworden, was bisher als „klitzekleines Restrisiko“ gegolten habe. „Die Sicherheitslage unserer Kernkraftwerke hat sich nicht verändert. Aber unser Verständnis von Sicherheit ist infrage gestellt“ ...
Spätestes seit Tschernobyl ist klar, was passieren kann. Auch wenn damals abgewiegelt wurde (Die doofen Russen haben doch keine Ahnung von Reaktorsicherheit, aber wir.) gab es viele Porteste und haufenweise Hinweise auf die Gefahren, die generell existieren, darauf, dass die Gefahren nicht heruntergespielt werden dürfen, dass im Falle einer Havarie jedem Atomkraftwerk Radioaktivität austreten kann, Jahrzehntelang wurde gemahnt, ebenso lange wurden die Warnungen als lächerlich abgetan. Was der Minister äußerte, wäre also der Nachfrage wert gewesen, wenn, ja wenn nicht höchstwahrscheinlich vom Regierungsportal kopiert oder Kopiertes von einer Agentur kopiert wurde (Achtung, es fehlte das OZ in der Spitzmarke):

Röttgen: Wir müssten schneller aussteigen


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