23. März 2011

Ahnungslosigkeit zum Schaden der Leser

Es fällt auf (Ist es nicht schlimm, wenn so etwas auffällt? Müsste es nicht Alltaggeschäft sein?), wenn die OZ mitteilt:
So wechselt man zu Anbietern von Öko-Strom

2,6 Millionen Haushalte in Deutschland sind schon bei Ökostromanbietern. Das sind über sechs Prozent. In der Atomstrom-Debatte denken viele neue Stromkunden über einen Wechsel zum Ökostromanbieter nach. An Angeboten herrscht kein Mangel. Und sehr viel teurer ist die erneuerbare Energie oft nicht — zumindest, wenn man sie mit den Standardtarifen örtlicher Versorger vergleicht.
Achja? Es könnte sogar deutlich billiger werden. Das verschweigt Ihnen die OZ.
Ich habe es getestet:
Sie können das also per Verivox erledigen. Das im OZ-Text genannte Unternehmen Naturstrom bietet sogar zu 100% Strom aus erneuerbaren Energien an, ohne Tricks.  
Soviel dazu, wenn in der OZ schon einmal Rat erteilt wird - aus journalistischer Sicht eine Schande. 

Hierauf möchte ich hinweisen:

Solaranlagen leisten mehr als die noch laufenden AKWs

Über die Mittagsstunden stellten Deutschlands Solaranlagen etwas mehr Leistung als die rund 11 Gigawatt (GW) zur Verfügung, die aus den derzeit noch laufenden AKWs kommt. Wie das sogenannte Sunny Portal zeigt - siehe Screenshot - ging über die Mittagszeit die Solarleistung zeitweise auf 12 GW hoch, da nahezu im ganzen Land sonniges Wetter herrscht. ...

Die tatsächliche Produktion ist mit Verzögerung von ein paar Stunden auf der Seite der Leipziger Strombörse zu erfahren. 

Können Sie sich vorstellen, das ein OZ-Redakteur dort nachliest?

In der Regel liegt sie sogar noch etwas höher. Um 11 Uhr betrug sie heute rund 11 GW. ...

Strom aus Solaranlagen hat zudem den Vorteil, dass er zu Zeiten des höchsten Verbrauchs anfällt. Er mindert daher den Bedarf am teuren Spitzenlaststrom. Dieser kostendämpfende Effekt wird jedoch nicht in die EEG-Umlage eingerechnet, mit der alle privaten Verbraucher und Gewerbetreibenden, jedoch nicht die energieintenisven Industrien die Einspeisevergütungen der Anlagenbesitzer mitfinnazieren. Verbraucherschützer und Vertreter der Wind- und Solarbranche hatten im vergangenen Herbst in der Diskussion über die Erhöhung der Umlage kritisiert, dass die Stromkonzerne diese Kostendämpfung nicht an die Verbraucher weiter geben.

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