Castor-Blockierer: Polizei an Verkehrschaos schuld
Unmittelbar vor dem nächsten Castor-Transport haben sich die beiden Atomkraftgegner, die sich im Dezember auf den Gleisen zum atomaren Zwischenlager bei Lubmin (Ostvorpommern) festketteten, an die Öffentlichkeit gewandt. In einem offenen Brief wiesen sie Aussagen von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) zurück, mit ihrer Aktion für das Verkehrschaos verantwortlich gewesen zu sein. „Wir sehen uns nicht in der Verantwortung dafür, dass die Polizei den Verkehr nicht regeln konnte“, heißt es in dem Schreiben.Vielleicht kann sich noch jemand erinnern (oder hat den Text noch bei der Hand), ob Caffiers Märchen von den bösen, chaotischen Atomkraftgegnern und den klugen, umsichtigen Polizisten ebenfalls nur mit drei Sätzen in einer Meldungsspalte abgetan wurde. Wetten, nicht?
Nach allem, was ich zu den Blockaden und den Verkehrssperrungen gelesen habe, hat die Polizei für den Einsatz eine unfähige Führung gehabt.
Hier der Teil, den die Landesseite unterschlug, der erklärt, dass sie sich nicht anketteten um zu testen, wie viel Kälte sie aushalten:
... Wir möchten Ihnen aber kurz erläutern, wieso wir uns an die Schienen gekettet haben. Bis mindestens 2080 soll der Atommüll, laut Betreiber des „Zwischenlagers“, in Lubmin verbleiben — das ist länger als ein Menschenleben. Möglichkeiten der Endlagerung existieren weltweit nicht. Und doch hat die Bundesregierung beschlossen, die Atomkraftwerke weiter laufen zu lassen und den radioaktiven Müllberg sogar noch zu vergrößern. Der hochgefährliche Müll wird sinnlos durch die Gegend gefahren unter Inkaufnahme der Gefährdung von Menschenleben... Das darf so nicht weitergehen! Mit unserer Aktion setzen wir uns für den sofortigen Atomausstieg und den sofortigen Stopp der Atommüllproduktion ein!Und noch dies: Am Sonnabend wird ab 14 Uhr auf dem Greifswalder Marktplatz gegen die Atomkraft demonstriert. Sie können dabei sein.
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