25. Februar 2011

Wie Kanonenfutter angeworben wird

Weil heute drei tote Bundeswehrsoldaten öffentlich betrauert werden, dies:

... Jugendoffiziere, junge Männer und Frauen mit langjähriger militärischer Erfahrung, bilden die Speerspitze der Nachwuchs- und Öffentlichkeitsarbeit der deutschen Armee und sind weltweit einzigartig. Bereits 1958 – nur drei Jahre nach Gründung der Bundeswehr – wurde die Einheit ins Leben gerufen und hatte schon damals die Funktion, die Bevölkerung vom Sinn und Zweck der deutschen Armee zu überzeugen. Heute gibt es etwa 94 hauptamtliche und 300 nebenamtliche Jugendoffiziere, die an der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation (AIK bzw. AkBwInfoKom; früher: Amt für psychologische Kriegsführung) in Strausberg nahe Berlin ausgebildet werden. 7.245 Veranstaltungen mit 182.522 Teilnehmern führten die Jugendoffiziere 2009 durch. (11) Einsatzgebiet der Soldaten sind vor allem Schulen: nahezu 160.000 Schülerinnen und Schüler erreichten die Jugendoffiziere im vergangenen Jahr. Oft referieren die Soldaten vor Schulklassen über Themen wie „Soldaten als Staatsbürger in Uniform“ oder „Auslandseinsätze der Bundeswehr“ oder spielen mit den jungen Leuten die mehrtätige Simulation POL&IS (Politik & internationale Sicherheit).

Seit 2008 gibt es mittlerweile in sechs Bundesländern Kooperationsabkommen zwischen dem jeweiligen Landesschulministerium und der Bundeswehr (Nordrhein-Westfalen, Oktober 2008; Saarland, März 2009; Baden-Württemberg, Dezember 2009; Rheinland-Pfalz, Februar 2010; Bayern, Juni 2010; Mecklenburg-Vorpommern, Juli 2010), die u.a. auch die Einbindung der Jugendoffiziere in die Lehrerausbildung vorsehen: wurden 2005 nur fünf Referendarsveranstaltungen mit 103 Teilnehmern durchgeführt, waren es 2009 bereits 27 Veranstaltungen mit 1.073 Nachwuchslehrkräften. (12) Zusätzlich haben sich über 3.200 Lehrkräfte durch Jugendoffiziere aus- und fortbilden lassen. Indem schon Referendare mit der Bundeswehr in Kontakt kommen, sollen langfristige Kontakte hergestellt werden, damit die zukünftigen Lehrer die Jugendoffiziere zu sich in den Unterricht einladen. Immer wieder betonen Jugendoffiziere keine Nachwuchswerber zu sein – sie würden nur über Sicherheitspolitik und die Bundeswehr informieren. Dies ist höchst fraglich. Oft ist die Bundeswehr aber auch direkt mit Wehrdienstberatern an Schulen im Einsatz: bei rund 12.600 Wehrdienstberatungs-Veranstaltungen wurden 2009 mehr als 280.000 Schülerinnen und Schüler erreicht. ... Hervorhebung von mir

5 Kommentare:

  1. Anonym25.2.11

    die militarisierung der bevölkerung ist eine vorgabe des faschismus.

    AntwortenLöschen
  2. Anonym26.2.11

    drei tote Bundeswehrsoldaten = Opfer der Volksverblödung und alle gucken zu

    AntwortenLöschen
  3. Anonym26.2.11

    Drei tote Bundeswehrsoldaten interessieren nicht.
    Alle Parteien sind mit sich beschäftigt und Blogs, wie der von den Greifswalder Grünen haben nichts anderes zu tun, als Frau Kuder durch den Kakao zu ziehen.
    Finden, was zu finden ist an den Gegenparteien und auf dem Blog ausschlachten.
    Claudia Roth von den Grünen war in Greifswald zur Atomdemo. War das ihr Privatvergnügen und wer hat das bezahlt?
    Die Grünen im Bundestag haben sich zum grössten Teil bei der Abstimmung über die Verlängerung des Mandates für den Afghanistaneinsatz enthalten oder auch zugestimmt.
    Ein widerlich griftgrüner Verein ist das.

    AntwortenLöschen
  4. "eine vorgabe des faschismus"
    Das bezweifle ich gründlich.

    AntwortenLöschen
  5. Anonym26.2.11

    Zu Anonymus 1

    Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass Ende der 70iger Jahre in der DDR alle Schüler der 9. und 10. Klassen als Unterrichtsfach Wehrerziehung (vormilitärische Ausbildung) hatten und ich heilfroh war, dass ich diesen Blödsinn nicht mehr mitmachen musste. Unsere Klasse war damals die letzte, die davon verschont blieb. Allerdings musste ich zwei Wochen von meinen schönen langen und letzten Sommerferien für ein Wehrlager oder GST-Lager opfern, ansonsten wäre mein Lehrvertrag futsch gewesen. So war das damals und ging später weiter mit dem Aufbau von Stäben für die Zivilverteidigung in den Kommunen.
    Da konnte man tatsächlich von Militarisierung der Bevölkerung reden.
    Das Militär hat schon immer in Schulen um Nachwuchs geworben, hier wie drüben.

    G. Bieck

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google