2. Februar 2011

Wie die OZ den Norden voll erfasst und Grippeschaum schlägt

Die Titelgeschichte beginnt so:
Grippewelle hat den Norden voll erfasst
Die Hansestadt Greifswald und der Landkreis Demmin sind besonders betroffen. In einigen Kitas ist jedes zweite Kind krank.Volle Wartezimmer, leere Kindergärten: Die Grippe erreicht Mecklenburg-Vorpommern. Laut Landesgesundheitsamt stieg in den vergangenen Tagen die Zahl der Kinder deutlich an, die wegen Husten und Schnupfen der Kita fernbleiben. ...
Wer wegen Husten und Schnupfen zu Hause bleibt, hat eine Grippe? Oder hat derjenige nur eine Erkältung? Kommt nicht so drauf an.
Was bedeutet, die Welle habe den Norden voll erfasst? Es bedeutet, dass maßlos übertrieben wurde.
In 63 Prozent der 113 Kindertagesstätten, die in ein Monitoring des Rostocker Landesamtes eingebunden sind, gebe es derzeit viele oder sehr viele akute Atemwegserkrankungen.
Werden alle Atemwegserkrankungen von Grippeviren verursacht? Natürlich nicht, kommt aber nicht so drauf an, wenn Schaum geschlagen werden muss.
Auch in Arztpraxen klagen bereits 20 Prozent der Patienten über Grippesymptome. In vier von zehn Referenzproben wurden in der vorigen Woche Influenza-Viren nachgewiesen.
Jeder fünfte Patient klagt über Grippesyptome. Nur so nebenbei: Welche sind das? Aber nicht einmal jeder zehnte Patient ist grippekrank. Zur Erinnerung:
Grippewelle hat den Norden voll erfasst
In Zahlen ausgedrückt:
Insgesamt wurden im Januar etwa 450 Influenza-Erkrankungen gemeldet, 80 Prozent davon waren Infektionen mit dem Schweinegrippe-Virus. ...
Ich weiß jetzt nicht, wer als Influenza-Kranker gezählt wurde. Können Sie das aus dem bisherigen Text nachvollziehen?
Nehmen wir an, dass nur die nachwiesenen Fälle (Wie werden sie nachgewiesen?) gezählt wurden, sind dass wie viel Prozent der 1,65 Millionen Einwohner M-Vs, 0,003%? Zur Erinnerung:
Grippewelle hat den Norden voll erfasst
Zählte ich zum Norden die Länder M-V, SWH, Hamburg, Bremen und Niedersachsen, wäre die Vollerfassung noch lächerlicher, ist auch so nichts als Schaumschlägerei. Bezahlen Sie als Abonnent doch auch einfach mit Schaum.

Sie können die andere Seite kostenlos hier nachlesen:

Von Experten, die auszogen, einem Virus das Fürchten zu lehren...
... und gegen Windmühlen antraten

Jahr für Jahr sterben in Deutschland im Durchschnitt angeblich etwa 10.000 Menschen an einem der mehreren hundert verschiedenen Influenza-Viren, von denen die moderne Medizin bis heute weiß. Während des Winters 2009/2010 grassierte zwar die sogenannte Schweinegrippe, diese forderte jedoch nicht mehr als 258 offiziell gezählte Todesfälle. Auch in diesem Winter sind es bisher trotz des bereits lang anhaltenden nasskalten Wetters erst wenige Todesfälle, die die Schlagzeilen erreichen. Deshalb müssen diese Schlagzeilen wohl - vor allem in gewissen Boulevardblättern - um so fetter ausfallen. ...

2 Kommentare:

  1. Anonym2.2.11

    Genau das habe ich mich auch gefragt. Seit wann sind Husten und Schnupfen eine Grippe?

    Was war ich doch vor dem Schweinegrippeskandal für eine naive Person.
    Ich habe tatsächlich vorher immer geglaubt, die Regierung will nur das Beste für ihr Volk, jedenfalls für die Gesundheit.
    Grippeimpfungen habe ich generell nie in Anspruch genommen, aber bei der Hysterie mit dem Schweinkram war ich mir dann doch nicht mehr so sicher.
    Man will ja alles gut und richtig machen und sich hinterher nicht etwas vorwerfen müssen.
    Die Schweinegrippe mal ausgenommen, allein die geschätzten Angstmachezahlen der sogenannten Experten des Robert-Koch-Institutes, die bis zu 11000 Grippetoten reichen, sind ein Witz.
    Die nachgewiesenen Todesfälle (Influenza) lagen jährlich zwischen 3 und 34 im Zeitraum von 1998 und 2007, nicht nachgewiesene zwischen 63 bis 330 im gleichen Zeitraum.(Wikipedia)
    Dann lese ich noch einmal den Blitz vom 23. Januar 2011, dort werden ca. 250 Grippetote seit Herbst 2009 angegeben.
    So ist das eben, in Zukunft werde ich mich vor all dem, was die WHO und die anderen Experten dringend empfehlen, ganz besonders hüten.

    Aber eines muss man dem Artikel noch lassen, es wurde nicht die Impfung empfohlen.

    G. Bieck

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  2. Anonym3.2.11

    Tamiflu und Relenza
    Antivirale Medikamente wurden mit H1N1 bekannt
    Die antiviralen Medikamente Tamiflu von Roche und Relenza von "GlaxoSmithKline" gelten bei Grippe als die vielversprechendsten Mittel.
    http://www.3sat.de/page/?source=/nano/glossar/grippemittel.html
    Nach Angaben des japanischen Gesundheitsministeriums waren im April 2007 1079 Fälle aktenkundig, in denen die Tamiflu-Einnahme unerwünschte Wirkungen hatte. Bei 128 von ihnen - überwiegend Jugendlichen - kam es zu "abnormalem Verhalten": geistige Verwirrung.

    Die Daten erstrecken sich auf die Periode von Anfang 2001, als die japanische Roche-Tochter Chugai Tamiflu auf den Markt gebracht hatte, bis zum 20. März 2007. Nachdem wiederholt Fälle von Teenagern publik geworden sind, die sich während der Tamiflu-Behandlung von Gebäuden gestürzt hatten, verlangte das japanische Gesundheitsministerium einen Warnhinweis auf den Packungen und wollte untersuchen, ob es zwischen den Fällen einen kausalen Zusammenhang gibt. Das war eine 180 Grad-Wende, da zuvor eine Zusammenhang in Abrede gestellt wurde. Tamiflu wurde in Japan in großem Maßstab verschrieben.

    http://www.3sat.de/page/?source=/nano/medizin/151513/index.html

    http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=22913

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