1. Februar 2011

Kommentar und Kommentar

Klar kann so gedacht werden, wie es hier jemand für die OZ-Leser tat:
Mehr Zuverdienst zur Frührente
Grundsätzlich gut
Sobald von der Regierung oder aus einer der Regierungsparteien neue Überlegungen zur Rente bekannt werden, lassen Opposition, Gewerkschaften und Sozialverbände die Alarmglocken schrillen — manchmal offenbar, ohne lange nachzudenken. So auch gestern: Kaum hatte die FDP den Plan der Koalition, Frührentnern höheren Zuverdienst zu gestatten, in Umlauf gebracht, da wittern DGB, Sozialverband Deutschland, SPD und Linke prompt den Versuch, Löhne zu drücken und Mini-Renten zu fördern. ...
Es geht aber auch so:

Über den Rentenvorschlag der FDP
Trickserei mit dem Ruhestand

Diese Genialität hätte man der FDP gar nicht zugetraut: Pünktlich zu den Wahlen in Hamburg und in Baden-Württemberg rückt sie mit einem Plan heraus, der so richtig sozial anmutet. Plötzlich scheint sich die Partei der selbst ernannten "Leistungsträger" um die sprichwörtlichen "kleinen Leute" zu kümmern. ...

Trotzdem bleibt ein Paradox: Zu vermuten ist ja, dass die Verkäuferin im Ruhestand wieder im Laden stehen würde, um ihre Rente aufzubessern. Aber warum ist sie dann im Ruhestand? Es ist doch Unfug, als Verkäuferin in Rente zu gehen, um hinterher weiter als Verkäuferin zu arbeiten.

Zur Erinnerung: Der FDP-Vorschlag zielt auf Ruheständler unter 65 Jahren. Es sind also Menschen, die den Arbeitsmarkt vorzeitig verlassen haben - weil sie gesundheitlich eingeschränkt sind oder keine Stelle fanden. In beiden Fällen ist es unwahrscheinlich, dass sie ihre Rente durch Zusatzverdienste aufbessern können.

Die FDP betreibt Symbolpolitik. Sie will verschleiern, dass den vorzeitigen Ruheständlern weitere Kürzungen drohen. Dafür sorgt die Rente mit 67, die jeden bestraft, der vorher schlappmacht. Aber genial frech ist es schon, dieses Sparprogramm zur Möglichkeit eines Zuverdienstes umzudeuten.

Danke, Ulrike Herrmann!

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