3. Februar 2011

Die Sache mit dem Schlussstrich

Eine Seite für die Stasiakten:
„Ein Schlussstrich wäre eine gefährliche Illusion“
Deutschland wird in der Welt um die Stasiunterlagen-Behörde beneidet, sagt Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) im OZ-Interview.

(OZ) - Ostsee-Zeitung: Warum brauchen wir die Birthler-Behörde nach wie vor?

Wolfgang Thierse: Auch nach 20 Jahren ist überraschenderweise das Interesse an Einsichtnahme in die Stasi-Akten bei den Opfern nicht gesunken. Schon das ist Grund genug, sie weiter arbeiten zu lassen. Aber auch darüber hinaus brauchen wir die Behörde als ein Instrument der Aufklärung über die kommunistische Diktatur in Deutschland. Da  muss politische Bildung und Wissenschaft weiterarbeiten können. ...
OZ: Was sagen Sie Menschen, die einen Schlussstrich unter die Debatte fordern?

Thierse: Wir wissen aus dem Umgang mit der Nazi-Vergangenheit, dass Schlussstriche nicht funktionieren. Sie wären nicht nur falsch, es gibt sie gar nicht. Auch die DDR-Vergangenheit ist eine Vergangenheit, die nicht vergeht. Solange Menschen leben, die in der DDR gelitten haben, werden sie fragen. Und auch unsere Kinder werden wissen wollen: Was war das für ein Regime? Ein Schlussstrich wäre eine gefährliche Illusion.
Aufklärung, kein Schlussstrich. Und was ist damitz, von der OZ unbeachtet und Bunkerbewohnern daher unbekannt?:

Landwirtschafts-Ministerium
NS-Studie unter Verschluss

Schon seit 2007 gibt es ein Gutachten zur NS-Vergangenheit von Mitarbeitern des Landwirtschaftsministeriums. Aber es wird nicht veröffentlicht. Das sei nie geplant gewesen. Stimmt nicht, kontert die damalige Ministerin Künast. ...

Die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, forderte ebenfalls eine umgehende Veröffentlichung der Studien. ... Sie kündigte einen entsprechenden Antrag ihrer Fraktion im Bundestag an. Die aktuelle Debatte um die Herausgabe von Akten des Bundesnachrichtendienstes zu Adolf Eichmann zeige, dass die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit von Ministerien und Bundesbehörden noch lange nicht abgeschlossen sei, so Roth.

Der Autor des Gutachtens, Andreas Dornheim, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Bamberg, hält eine weitere Erforschung der Agrarpolitik des Nationalsozialismus und ihrer personellen Kontinuitäten in der Bundesrepublik für dringend geboten. „Die personellen Kontinuitäten der Agrarpolitik vor und nach 1945 sollten systematisch erforscht werden.“

4 Kommentare:

  1. Anonym3.2.11

    So wird es gemacht. Warum steht die NS Studie unter Verschluss?
    Haben so einige Leute etwas zu verbergen?
    Ah, da fällt mir Ramsauer ein, der Alte Herr der Burschenschaft Franco Bavaria, in dem auch das Nazischw... Himmler schon war.

    AntwortenLöschen
  2. Edward3.2.11

    am meisten kotzt mich die ständige Gleichsetzung Stasi = DDR = Kommunismus( = Diktatur) an.

    AntwortenLöschen
  3. Anonym4.2.11

    @Edward
    Die richtige Reihenfolge geht so: DDR = SED = Stasi = Diktatur!!!

    AntwortenLöschen
  4. Anonym4.2.11

    Wer etwas geheim hält, hat etwas zu vergergen, Dreck am Stecken. So einfach ist das.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google