Die doppelte Finanzministerin
Warum Heike Polzin dieselben Pressemitteilungen wie ihre Vorgängerin verschickt.
... Ressortchefin Heike Polzin (SPD) schickt sich an, die eigene Politik der ihrer verehrten Parteikollegin und Vorgängerin Sigrid Keler zum Verwechseln ähnlich anzugleichen. So sehr, dass die beiden eisernen Spar-Ladys nicht einmal mehr die Wortwahl unterscheidet.Es ist noch etwas ganz anderes, nämlich die Gewissheit in der Pressestelle, sich so etwas erlauben zu können. Die Gewissheit ergibt sich aus der Erkenntnis, mit den sog. Journalisten könne die Pressestelle es ja machen. Die seien doch froh, werde ihnen ein kostenloser Brocken vorgeworfen, den sie kopieren könnten.
Beispiel: Am 25. Februar 2008 erklärte Sigrid Keler zum Schließen des Rostocker Amtes für offene Vermögensfragen: „Hinter jedem Fall steckt ein Stück deutsche Geschichte. Es gab Gewinner, aber es gab auch Verlierer. Ich bin froh, dass diese schwierige Aufgabe nun langsam ein Ende finden wird und sich die Wunden der Geschichte schließen können.“ Worte wie in Stein gemeißelt.
Das fand wohl auch Heike Polzin. Die ließ — inzwischen selbst im Amt — am 11. Dezember 2008 zur Schließung weiterer Ämter exakt dieselben Sätze verlauten. Und — Sie ahnen es vielleicht schon — zum Jahresende 2010, als das Landesamt endgültig dichtmachte, noch einmal.
Bequemlichkeit? Schlampigkeit in der Pressestelle? Nein! Es sind Kontinuität, Standhaftigkeit und Linientreue, wie es sie wahrscheinlich nur noch in MV gibt!
Es ist ein Zeichen für schlechten Journalismus, also Nachplapperei, wenn sich ein Ministerium das herausnehmen kann, nicht allein, dass es solch einen Quark mehrfach anbietet, sondern dass es wagt, ihn überhaupt anzubieten.
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