Tariflöhne stiegen stärker als Lebenshaltungskosten
Düsseldorf (OZ) - Erstmals nach sechs Jahren konnten sich die Arbeitnehmer 2010 in vielen deutschen Branchen über leichte Steigerungen ihrer Reallöhne freuen.Das heißt:
Erstmals nach sechs Jahren des fortgesetzten effektiven Reallohnverlustes konnte damit ein reales Plus erzielt werden. Hervorhebung von mir
Die Tariflöhne und -gehälter stiegen im Durchschnitt um 1,8 Prozent. Da die Verbraucherpreise um 1,1 Prozent stiegen, ergebe sich ein realer Anstieg um 0,7 Prozent. Das besagt das Tarifarchiv der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.Nein, das besagt eine Pressemitteilung der Stiftung, von Nachrichtenagenturen, Reuters, dpad, verwurstet, die wiederum ein OZ-Wirtschaftsweiser zusammenkürzte. Insofern ist die Spitzmarke OZ eine Unverschämtheit wie in vielen anderen Fällen auch.
Nun zu den Zahlen. Sie gelten nur für Tariflöhne und -gehälter. Wie viele Menschen arbeiten in Unternehmen, die nicht tarifgebunden sind und wie viele sind es in M-V? Keine Ahnung, aber die OZ hat auch keine Ahnung, sonst hätte sie die Leser darüber informieren können.
Um wie viel stiegen die Tariflöhne und -gehälter in M-V? Und nicht vergessen:
Die Preise in M-V stiegen im Jahr 2010 um 1,5 Prozent.
davon abgesehen, dass die Milchmädchenrechnung der CSU-Stiftung hanebüchen ist: Löhne +1,8% und Verbraucherpreise +1,1%, wie errechnet sich da ein realer Anstieg der Löhne(!!!) um 0,7 Prozent? Da werden doch Birnen mit Äpfel verrechnet. Man kann es nicht oft genug predigen: bei Prozenten kommt es immer auf die Bezugsbasis an. Für mich sind reale Beträge immer absolut.
AntwortenLöschenIch könnte ja eventuell noch mitgehen, wenn das als Anstieg der realen Kaufkraft um 0,7% gewertet worden wäre. Ist aber auch Quatsch.