Trotz aller Gewöhnung an die Unzulänglichkeiten der OZ ist es immer wieder bedrückend, solch einen Haufen Propaganda zu lesen, für den die OZ Geld verlangt:
„Wir werden weniger und wir werden älter“
Was daran wohl neu ist, dass es als Zitat in der Schlagzeile landete? Keine Ahnung, den das ist seit 20 Jahren so und etwa ebenso lange vom Statsichen Landesamt dokumentiert.
Alterung, Bevölkerungsschwund, weniger Nachwuchs: Die Landesregierung legte gestern einen Strategiebericht zum demografischen Wandel vor.
Das Wort
Bevölkerungsschwund ist der einzige Hinweis darauf, dass es nicht allein Alterung und weitverbreitete Kinderlosigkeit sind, weshalb Bewohner M-Vs älter und weniger werden. Das Wort
Abwanderung, die Hauptursache, kommt in dem Artikel nicht vor.
Im Einheitsjahr 1990 hatte Mecklenburg-Vorpommern die jüngste Bevölkerung aller Bundesländer. Das Durchschnittsalter im Nordosten lag bei knapp 36 Jahren, heute sind es 45. Die Bevölkerungszahl ging im gleichen Zeitraum von 1,9 Millionen auf 1,65 Millionen zurück. Und beide Trends halten an. ...
... als wäre das so einem Naturgesetz folgend.
So sieht Sellering etwa im Schulbereich die Notwendigkeit zu weiterer Konzentration. „Die Zahl der Schüler ist seit 1996 auf ein Drittel gesunken. Wir brauchen eine kluge Organisation von Schule, um allen Kindern möglichst gute Lernbedingungen zu bieten“, sagte er. ...
Das ist Teil der Regierungsstrategie? Wie soll das geschehen mit der klugen Organisation? Die Antwort auf die Frage würde zeigen, was die sog. Strategie wert ist.
Nach 2020 werden die Schülerzahlen erneut sinken. Die Autoren des Berichts regen mehr jahrgangsübergreifenden Unterricht an.
Jahrgangsübergreifend? Damit wird der Sachverhalt auch vom Autor verbrämt, der sich so zum Öffentlichkeitsarbeiter der Regierung machte (im OZ-Deutsch ein kritischer Hochwertjournalist): Es bedeutet, Schüler mehrerer Jahrgänge in einem Klassenraum zu unterrichten. Das kenne ich aus dem Jahr 1957 und habe es seit 1958 nicht mehr erlebt. Das soll nun, 53 Jahre später, die lichte Zukunft der Schulbildung im Land werden? Dabei sind die geringen Schülerzahlen die Gelegenheit, den Kindern ordentlich was beizubringen - aber nicht im Armenhaus Deutschlands. Wir müssen ja sparen; für wen nur?
Da die Bevölkerungszahl im Land und damit auch die -dichte den Prognosen zufolge weiter abnähmen ...
... weil die Regierungen der vergangenen 20 Jahre trotz großer Worte (wie jetzt schon wieder) unfähig waren, die Abwanderung mit allen schlimmen Folgen für das Land auch nur einzudämmen, geschweige denn zu stoppen.
Die Autoren kommen zu dem Schluss: „Die nach der Wende nicht geborenen Kinder fehlen heute in den Schulen und in der Ausbildung und verschärfen den demografischen Wandel weiter, denn sie sind die fehlenden Eltern der Zukunft.“
Nichts von Abwanderung, denn die gibt es wohl gar nicht, hat es wohl auch nie gegeben - auch eine Strategie, von den eigentlichen Ursachen abzulenken, von der OZ mit diesem Propagandartikel mitgetragen.
Die Einwohnerzahl wird bis 2030 auf 1,45 Millionen zurückgehen.
Frank Pfaff
Der Hammer war aber der Kommentar dazu, die Propaganda zur Propaganda. Dazu morgen mehr.
Die Erde verwandelt sich in einen Lumpenplaneten. Wozu brauchen dann alle gute Bildung?
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