5. Januar 2011

Genau: "Nicht nur ekeln, nachfragen!"

Die OZ empfiehlt kommentarisch:
Nicht nur ekeln, nachfragen!
Dioxin in Eiern: Ein neuer Skandal ärgert Verbraucher.
Mit dem Nachfragen sind Sie gemeint, die zahlenden Leser. Auf die Idee, den Kollegen der OZ zu raten, nachzufragen, kam der Kommentator nicht, sonst hätte dies nicht einfach so auf der Blickpunktseite stehen dürfen:
Harles & Jentzsch kaufte nach eigenen Angaben jahrelang Reste aus der Biodiesel-Herstellung auf und verarbeitete sie für Viehfutter. „Wir waren leichtfertig der irrigen Annahme, dass die Mischfettsäure, die bei der Herstellung von Biodiesel aus Palm-, Soja- und Rapsöl anfällt, für die Futtermittelherstellung geeignet ist“, so Geschäftsführer Siegfried Sievert.
Es ist das Wort jahrelang (und natürlich auch leichtfertig, doch das nur nebenbei), denn nur dann hat die Sache eine größere Bedeutung.
Heißt das möglicherweise, dass jahrelang auch Dioxine an die Aufessenden verkauft wurden?
Heißt das, dass der Betrieb jahrelang nicht oder nicht richtig kontrolliert wurde?
Wieso fragt niemand an der Stelle nach, an der kritischer Hochwertjournalismus beginnen müsste?
Insofern sind die Empfehlungen des Kommentators nur lächerlich:
... wer sich als Kunde für Qualität und Herkunft von Fleisch und Gemüse interessiert, kann an der Ladentheke oder auf dem Markt nachfragen. ...
Und bekommt was zur Antwort? Selbst wenn er eine Auskunft erhielte, wüsste er immer noch nicht, was verfüttert wird, z.B. Klärschlamm.

Hier noch ein Kurzmärchen:
... Weil sich bislang nur eine Minderheit der Kunden für die Herkunft interessiert, wird die Masse ausschließlich über den Preis vermarktet. ...
Dass der Preis über die Qualität des Produktes nicht viel aussagt, müsste einem Journalisten, der es wagt, zu dem Thema zu schreiben, bekannt sein. Ansonsten einfach ab und zu in Heften der Stiftung Warentest lesen oder auf foodwatch.de nachschauen.
Aus Bauern werden Energieerzeuger. Das öffnet kriminellen Unternehmern neue Geschäftsfelder, der Gesetzgeber ist tatsächlich gefordert.
Und die Medien? Die nicht? Wozu sind sie dann von Nutzen?

3 Kommentare:

  1. Anonym5.1.11

    Die Medien wie die OZ haben keinen Nutzen.

    Bei diesem Eintrag fällt mir ein, was ich heute nachmittag las.
    Fastfoodketten wollen keine genmanipulierten Kartoffeln mehr kaufen, auch nicht McDonalds (für PommesFrites)in Amerika.
    Mein erster Gedanke war: Dann hat McDonalds also schon mal Genkartoffeln gekauft.

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  2. Nicht nur Genkartoffeln, auch Fleisch von Rindern, die u.a. mit genverändertem Sojamehl gefüttert wurden.
    Jetzt wird noch klarer, was die Ratschläge des Kommentators wert sind, auf die ich hinwies.

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  3. Anonym5.1.11

    Ja, das stand schon in den vorherigen Beiträgen.
    Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass der Politik das völlig am Arm vorbeigeht, von der OZ ganz zu schweigen.
    Spontan fallen mir Sauereien ein wie:
    -Rinderwahn
    -Vogelgrippe (glaubte wirklich jemand, dass sich auch nur ein Huhn ein Stück Vogelkacke in den Schabel steckt, falls eines vom Himmel fiel)
    -Schweinegrippe (von Schweinen gemacht)
    -krebsauslösende Giftstoffe in Kinderspielzeug
    -Gefahr im Trinkwasser, Kosten sparen zu Lasten der Verbraucher, Streit um Urangrenzwerte
    -Krebs (im Internet kann man lesen, dass Ärzte sich keiner Chemo unterziehen)
    -Aids (eine sehr seltsam schmutzige Geschichte)

    Das Dioxin ist nun mal gerade Mode, aber nur ein Fall von Vielen.

    -schnell und billig viel viel Geld verdienen-

    Das ist das Motto der heutigen Gesellschaft.

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