Doch andere Leute denken anders und äußern das:
Man darf in den USA Nazi-propaganda verbreiten. Man darf den Koran verbrennen oder auch die Bibel. Man darf den Präsidenten mit dem Leibhaftigen vergleichen – oder auch mit Adolf Hitler. Wer allerdings den banalen Schriftverkehr des Außen-ministeriums veröffentlicht, der wird zum Staatsfeind Nummer 2, direkt nach Osama bin Laden.
Wenn es an die geheimen Akten geht, versteht der Staat die eigene Verfassung nicht mehr. Meinungs- und Informationsfreiheit - so what? Die Macht wehrt sich gegen die Aufdeckung ihrer Strategien und Strukturen - und ihrer Machenschaften. Sie wehrt sich mit allen Mitteln. Wir sind jetzt schon gespannt auf die Veröffentlichung der Geheimakte Julien Assenge – auf einer der vielen Internetplattformen, die Wikileaks beerben werden …
Auch dies sind überaus lesenswerte Gedanken, die Sie in der OZ naturgemäß nicht finden werden, wohl aber kostenlos im bösenbösen Internet:
Reaktionen: (journalistische) Institutionen statt (journalistische) Kulturpraktiken
Ausgesprochen bemerkenswert an der aktuellen Diskussion ist, wie schwer es vielen Journalisten und Redakteuren zu fallen scheint, mitanzusehen, wie eine wichtige Aufgabe ihrer Profession von einer Outsider-Organisation wahrgenommen wird.
Viele, hierzulande und in den USA , sind nicht in der Lage oder nicht willens, die gesellschaftliche Aufgabe (Journalismus bzw. das Informieren der Öffentlichkeit) von den sie ausübenden Organisationen (früher nahezu ausschließlich Presseverlage und andere journalistische Institutionen, mittlerweile u.a. auch Blogger und Wikileaks) zu trennen.
Das ist insofern bedauerlich, als dass die Rolle von WikiLeaks nicht nur wichtiger als die der exklusiv beteiligten Medien ist, sondern WikiLeaks auch leichter als noch recht frischer Aussenseiter im Medienzirkus angegriffen werden kann, ohne dass die Angreifer sich mit der Pressefreiheit auseinandersetzen müssen; denn es ist letztlich alles eine Frage der Definition. ...
Die Tatsache, dass WikiLeaks aktuell so vehement von allen Seiten angegriffen werden kann und etwa die finanziellen Transaktionsmöglichkeiten abgeschnitten werden können, ist nur möglich, weil nicht die komplette Presse hinter WikiLeaks steht, wie sie hinter einer NYT oder einem Guardian stehen würden, deren Bankkonten plötzlich überall aufgelöst würden. ...
Die Tatsache, dass WikiLeaks aktuell so vehement von allen Seiten angegriffen werden kann und etwa die finanziellen Transaktionsmöglichkeiten abgeschnitten werden können, ist nur möglich, weil nicht die komplette Presse hinter WikiLeaks steht, wie sie hinter einer NYT oder einem Guardian stehen würden, deren Bankkonten plötzlich überall aufgelöst würden. ...
Ja, alles dürfen Menschen tun, nur nicht die Sauereien aufdecken, die die Regierungen, speziell die der USA zu verantworten haben.
AntwortenLöschenWer das macht, ist ein Staatsfeind.
Vielleicht wird Assange nach vielen Jahren als Held gefeiert.