17. Dezember 2010

Mächtig gewaltiger Langweiler des Tages

Nun ist es im Dezember winterlich geworden, und die OZ erklärt das den Bunkerbewohnern so:
Tief „Petra“ brauste mit Schnee und Sturm heran
Eine gewaltige Schneefront ist gestern über Mecklenburg-Vorpommern hinweggezogen. ...
Gewaltig ist schon ein gewaltiges Wort, vor allem Kommentar. Auch deshalb ersparte ich mir zu lesen, dass es geschneit hatte und der Straßenverkehr behindert wurde.

Ansonsten empfehle ich diese Überlegung:

Unser umwintertes Gedächtnis

Leise rieselt der Schnee, still und starr ruht der See – früher nannte man dieses alltägliche Phänomen Winter. Heute übertreffen sich die Medien tagtäglich mit neuen, immer schrilleren Superlativen. Dabei muss man noch nicht einmal historische Annalen wälzen, um zu erkennen, dass es in unseren Breitengraden im Winter nun einmal meist schneit und kalt ist. Doch in unserem schnelllebigen Zeitalter fällt es anscheinend schwer, das mediale Feuerwerk auf Basis der eigenen Erfahrungen zu hinterfragen. So wurde der “Jahrhundertwinter” 2009/10 beispielsweise in puncto Durchschnittstemperatur alleine von fünf Wintern, die ich selbst erleben durfte, mühelos übertroffen – was sollen da erst ältere Semester sagen? Nun gut, der letzte Winter war laut DWD der härteste seit zehn Jahren – das trifft aber statistisch auf jeden zehnten Winter zu.
Aber was ist mit dem Schnee? Immerhin konnte beispielsweise der Brocken im Harz im letzten Jahr sensationelle 158 Zentimeter Schneehöhe vermelden. Am 14. April 1970 lagen dort 380 Zentimeter Schnee, aber damals lag der Brocken auch noch in der DDR und es herrschte Kalter Krieg. Im Winter 1962/63 sind Wagemutige mit dem Auto über den zugefrorenen Bodensee gefahren und auch der Rhein ließ sich zu Fuß überqueren. ...

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