26. November 2010

Zitat zum Wochenende

Wer wissen möchte, in welcher Gesellschaft er lebt, vertiefe sich in ein ministerielles Schriftstück - den "Referentenentwurf " zur Neufestlegung der Hartz-IV-Sätze, zum Beispiel. 
... So wissen von der Leyens Schnäppchenjäger ganz genau, welche Menge wieviel kostet: "Für die anzusetzenden 12 Liter Mineralwasser wurde ein Betrag von 2,99 e eingesetzt, für den Supermärkte flächendeckend eine entsprechende Menge Mineralwasser anbieten." Und sie wissen noch mehr, wenn auch nicht, wo sie besser das Maul halten sollten; ihr Eifer ist so groß wie ihr Geiz, ihre Scham so gering wie ihr Sprachvermögen: "Legt man die Preise der preisgünstigen Discounter für 1,5 Liter Mineralwasserflaschen zugrunde, ergibt sich ... sogar nur ein Preis von 1,52 e. (Es) ist also bei preisbewußtem Einkauf durchaus Spielraum für Saft oder andere alkoholfreie Getränke." Bürokraten, die so etwas schreiben, sollten sich nicht beschweren, wenn ihnen demnächst eins ihrer Verwaltungsopfer mit der Bemerkung in die Espressomaschine pißt, es habe sie mal teilhaben lassen wollen am Spielraum für andere alkoholfreie Getränke. Aber das wird selbstverständlich nicht passieren. Die am Boden liegen, stehen vorsichtshalber nicht auf. Sie wären dann nämlich auf sich allein gestellt. ...

Nur das Zitat begleitend steht in dem Text zuvor dies, was die OZ Ihnen gegen Geld verschwiegen hat:

... Zwar behauptet das Sozialministerium auf seiner Website, es habe "das Existenzminimum vom tatsächlichen Verbrauch und damit von der Lebenswirklichkeit unterer Einkommensgruppen abgeleitet". Doch zur Referenz genommen wurden allein jene, die bereits minimal existieren, deren Armut so wirklich ist wie ein elendes Leben der Hartz-IV-Empfänger gewollt. Auf schriftliche Anfrage der Linken-Abgeordneten Katja Kipping mußte von der Leyens Staatssekretär Ralf Brauksiepe am 11. Oktober zugeben, was seine Chefin am 29. September vorm Bundestag einfach für sich behalten hatte. Das "untere Einkommensfünftel", wie sie es bezeichnete, ist weder ein Fünftel noch hat es ein Einkommen, das den Namen verdient. Bloß 19,6 Prozent der Menschen in der "Referenzgruppe", so Brauksiepe, sind Beschäftigte mit Sozialversicherungspflicht. Fast alle anderen, die den Maßstab setzen für den Regelsatz, beziehen entweder Arbeitslosengeld, sind Ein-Euro-Jobber, selbständig, Kleinrentner oder "sonstige Nichterwerbstätige". So kalkuliert läßt sich, was einer zum Leben braucht, zusammenstreichen auf das, was gerade noch zuviel zum Sterben ist, und exakt das haben die Regierung und ihre Referenten gewollt. Da den "Leistungsberechtigten" nicht einmal die kümmerlichen Einkünfte der "Referenzgruppe" gegönnt werden, haben von der Leyens Rechenknechte alles aus dem "Regelbedarf" gestrichen, was in den avisierten Zielbetrag nicht hineinpaßt. ...

6 Kommentare:

  1. Edward26.11.10

    ohne Zweifel stinkt das Berechnungsverfahren der Regelsätze gegen Himmel. Sicher wird von der Leyen ob dieses Betruges viel an Sympathie verlieren.
    Aber ob die Redakteure von der kommunistischen "konkret" wirklich dafür die unparteiischen Kronzeugen sind, wage ich zu bezweifeln. Außerdem nehme ich Leute, die noch acht Jahre nach Einführung der Rechtschreibreform "dass" mit ß schreiben, nicht ernst. Zumal das noch der sinnvollste Bestandteil dieser Reform war.

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  2. Anonym27.11.10

    ohne Zeifel stinkt das Berechnungsverfahren ...

    Mir kommen die übelsten Gedanken, dass es einmal so werden könnte, dass jeder Mensch darüber froh ist, was er bekommt und dass er überhaupt etwas bekommt.

    Ob unverschuldet oder nicht, ob das System daran Schuld ist oder nicht, egal, ALG II -Empfänger leisten nichts, warum nicht, spielt keine Rolle, aber sie erhalten nur dass, damit sie nicht verhungern müssen, manche erhalten gar nichts mehr und landen auf der Strasse.

    Die Krise, dessen Verursacher und Befürworter sich für göttliche Wesen halten, ist Schuld daran und die Regierungen behandeln die Verursacher der Krise wie Engel.

    Nation für Nation unterwirft sich diesen "selbst ernannten göttlichen Wesen" und bringt Armut nach und nach in jedes Land.

    Globalfaschisten dürfen Gott spielen und entwickeln in Hexenküchen Pflanzen, um sie den ärmsten Ländern der Welt als Geschenk zu bringen oder aufzuzwingen, wie es in vielen Ländern geschah, wie im Irak, als Bremer die 100 Gesetze im Eiltempo
    angeblich für die Demokratie im Irak erlassen hat und zum Paradies einiger weniger "Grosskotzkonzerne" wurde.
    Diese Pflanzen bringen mehr Schaden als sie nützen, Wissenschaftler, die das Gegenteil behaupten und belegen, werden abgeschossen (nicht mit der Kugel, aus dem Unternehmen entfernt).
    Auf die Schäden und das Elend will ich nicht weiter eingehen, das kann jeder selber lesen. Fakt ist, dass es den Hunger nicht beseitigt, sondern dass mehr Menschen an Hunger sterben.

    Vor längerer Zeit stand auch in der OZ ein Zitat von Kissinger,
    sinngemäss: Wer das Öl kontrolliert, kontrolliert die Nationen. Wer die Nahrung kontrolliert, kontrolliert die Menschen.

    Wer die Nahrung kontrolliert, kontrolliert die Menschen?
    Wie könnte das gemeint sein?

    Es gibt ein Bevölkerungsprogramm oder mal in "die grüne Revolution" gelesen?

    Haben Globalfaschisten ein Problem mit der Überbevölkerung?

    Könnte es sein, dass Kissinger die Aussage so gemeint hat, dass mit Nahrung kontrollieren, Kontrolle der Anzahl der Menschen gemeint ist?

    Also wir bringen den armen Menschen Pflanzen, an denen sie selbst verrecken?

    Warum hängen sich in Indien Bauern aus Verzweiflung auf, wenn diese Baumwolle so toll sein soll?

    Was meinte Bush mit seiner Aussage: "Wir bringen den Samen der Demokratie in den Irak, um ihn so auszusäen, dass er dort gedeiht und sich über die ganze Region autoritärer Regime ausbreitet."

    Ich werde das Gefühl nicht los, dass mit Bekämpfung des Welthungers gemeint ist, die Bevölkerung drastisch zu reduzieren.
    Die Zeit für KZ und Gaskammer gab es schon, nun muss etwas anderes her, wovon die Menschen auch noch glauben sollen, dass Gutes getan wird.
    Ausserdem habe ich irgendwo aufgeschnappt, dass der Weltfaschist D. Rockefeller äusserte, es gibt sowieso zu viele nutzlose Esser auf der Welt.

    Ist es das Ziel der selbst ernannten Weltherrscher, die Anzahl der Menschen zu reduzieren, weil sie nun festgestellt haben, dass Rohstoffe wie Öl nicht unendlich vorhanden sind u.a.m.?

    So Edward, freier Journalist, schön Sie im Blog zu haben.

    Können Sie Hintergrund liefern oder bin ich verrückt und meine Ahnung täuscht?

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  3. Anonym27.11.10

    Achso, noch etwas.

    Menschen, die Gott spielen und damit die Familie zerstören wollen, stammt vom Papst aus einer Karfreitagsrede, wollte ich erwähnt haben.

    Die Medien haben darüber leider geschwiegen oder hat die OZ das aufgefriffen?

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  4. Anonym27.11.10

    Die grüne Revolution und die

    "Grüne Agenda", wenn das stimmt, ....Hilfe.

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  5. Anonym27.11.10

    Das sind die Regeln des "Knüppel aus dem Sack."

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  6. "Aber ob die Redakteure von der kommunistischen "konkret" wirklich dafür die unparteiischen Kronzeugen sind, wage ich zu bezweifeln. "

    Nun, Edward, wer schon ganz lange in meinem Blog liest, seit dem 24. November, weiß, dass ich bereits andere Quellen nannte, die ganz unkommunistisch feststellten, dass das Berechnungsverfahren dem Grundgesetz widersprechen könnte. U.a. haben Sozialrichter während eines Kongresses genau dieselben Vorwürfe erhoben, nur eben ganz sachlich:
    http://ostsee-zeitung-blog.blogspot.com/2010/11/was-sie-kaufen.html
    Nichts habe ich darüber in der OZ gelesen; deshalb nahm ich es in mein Blog auf.
    Wer schon seit Urzeiten in meinem Blog liest, kennt z.B. auch dieses Interview mit einem Sozialrichter, einer Abrechnung mit der Sozialpolitik in D.:
    http://ostsee-zeitung-blog.blogspot.com/2010/03/hessischer-sozialrichter-mittlerweile.html

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