Weltpremiere: Lufthansa testet Biotreibstoff
Als weltweit erste Fluggesellschaft will die Deutsche Lufthansa Biotreibstoff im Linienverkehr erproben. ... Ziel der Lufthansa: in 10 bis 15 Jahren dem Flugbenzin generell einen Anteil von fünf bis zehn Biokraftstoff beizumischen. So soll der klimaschädliche CO2-Ausstoß verringert werden.Ob das klappt mit dem verringerten Ausstoß? Und wenn ja, zu welchem Preis?
Biokerosin soll aus Raps- oder Jatrophaöl hergestellt werden. Deshalb hat der untere Teil mit dem oberen nichts zu tun. Ich hatte mich beim ursprünglichen Eintragen geirrt. Danke an Edward für die Aufklärung!
Dennoch kann es niemandem schaden, ein wenig Hintergrund zu lesen:
Wie neueste Erkenntnisse verschwiegen werden
Indonesien: Statt Urwald immer mehr Palmölplantagen. Palmöl für unsere Küchen, Kosmetik und Biokraftstoffe. report MÜNCHEN zeigt aktuelle Bilder aus Borneo und von der dortigen Ökokatastrophe. Eine verheerende Klimabilanz ist die Folge, doch Teile der EU-Kommission wollen das offenbar verschweigen. ...
Prof. Jürgen Schmid, Frauenhofer-IWES-Institut/Uni Kassel, Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung: "Wir haben der Bundesregierung empfohlen, die Förderung von Biotreibstoffen komplett einzustellen." ...
OZ-Leser wissen davon nichts.
Prof. Florian Siegert, Geobiocenter LMU München: "Es wird geschätzt, dass durch Entwaldung ca. 20 % der gesamten CO2-Emissionen auf der Erde verursacht werden, und dabei spielen tropische Regenwälder eine sehr, sehr große Rolle."
Was wissen OZ-Leser darüber?
Das Palmöl geht nach Europa, als Biosprit und Kraftstoff in Blockheizkraftwerken, für die die Kraftwerksbetreiber eine Menge Subventionen kassieren.
Subventionen? Wissen das OZ-Leser?
Palmöl mit einer verheerenden Klimabilanz - doch Teile der EU-Kommission wollen das offenbar lieber verschweigen. report MÜNCHEN liegen interne Unterlagen vor.
Neue Erkenntnisse zur Urwaldvernichtung durch die Biosprit-Nachfrage wurden offenbar über Monate unterdrückt. Wörtlich heißt es in einer vertraulichen E-Mail: "Hypothetische Werte einer indirekten Landvernichtung… sollen aus dem Text entfernt werden". ...
Das Fraunhofer Institut warnt die EU-Kommission vor den zusätzlichen Folgen. In einem Vorbericht sind die brisanten Forschungsergebnisse über die CO2-Emissionen der indirekten Landnutzungsänderung noch enthalten. Doch darunter steht: "Die Ergebnisse über die indirekte Landnutzungsänderungen, hier in rosafarbenen Balken dargestellt, sollten gelöscht werden".
Wenig später sind sie auch schon gelöscht.
Unter massiven Druck der Politik fehlen dann im endgültigen Bericht ganze 10 Seiten. Entsetzt distanzieren sich die Wissenschaftler (in einer Fußzeile): Zitat: "Dieser Bericht gibt nicht die Sichtweise des Fraunhofer Instituts wider!" ...
Und was passiert mit den Menschen, die dort leben?
AntwortenLöschenWerden sie alle verjagt, ausgerottet, wie zum grössten Teil früher die Indianer?
Fährt dort grosses Geschütz auf und macht die Hütten kurzerhand platt?
Deutschland = Räuberland
was ist denn das nun wieder für ein Quatsch? Es ist zwar richtig, dass die Palmölherstellung ökologisch zerstörerisch und auch sozial zu verurteilen ist,
AntwortenLöschenlaut regenwald.org soll auch etwa die Hälfte des importierten Palmöls in BHKW verfeuert werden (was ich bezweifle, weil Palmöl seit dem 1.1.2009 kein Nawaro mehr ist und damit ein Einsatz zur Stromerzeugung unwirtschaftlich sein dürfte), aber was hat das mit der Erprobung von Biokerosin zu tun?
Auf der Suche nach dem Rohstoff für das Biokerosin stieß ich auf folgende Meldung von airline-insider . Die Jatropha-Bohne ist es also, nichts mit Palmöl. (Allerdings befürchte ich, dass eine massenhafte Nutzung ebenfalls zu einem ökologiezerstörenden und unsozialen Anbau führen wird. Dieses Mal eben in den Savannengebieten. Aber es ist ja erstmal nur ein Test.)
Und was mich besonders ärgert: Wie kommst du dazu, Biokraftstoffe auf die Rohstoffbasis von Palmöl zu reduzieren? Gerade einmal 5 % der Palmöl-Weltproduktion wird energetisch genutzt. (Quelle) Und in Deutschland ist Biokraftstoff zu 77 % Biodiesel und das ist Rapsmethylester. Pflanzenöle sind lediglich zu 3 % dabei. (Wenn ich auch nicht auschließen will, dass irgendwelche profitgierigen Biodiesel-Hersteller Rapsöl zumindest teilweise durch billigeres Palmöl ersetzen. Das ist aber nicht die Norm.)
Richtig Edward, ich habs geändert.
AntwortenLöschenNoch zu bedenken: Geplant ist, den Anteil fossiler Ausgangsstoffe weitgehend durch Biomasse zu erstzen. Deshab ist der jetzige Zustand nur der Anfang und schwer vorauszusagen, wie der Anteil Palmöl verändert wird.
Es bleibt jedoch dabei, dass es kein Thema für die OZ ist; klar, die Anbaugebiete sind ja so weit weg von M-V.