20. November 2010

Hosenwind wurde kein Donnerschlag

In einem Kommentar war zu lesen:
... Die Sicherheitspolitiker müssen aufpassen, dass sie nicht nur bedeutungsschwere Terror-Andeutungen machen und damit womöglich ungewollt Ängste und vielleicht sogar Hysterie schüren. ...
Die Schweinegrippe lässt grüßen. Wem hatte die monatelange Propaganda genützt? Vor allem nützte sie den Impfstoff herstellern und den Medien. Und sonst so? Fehlanzeige, genau.

In diesem Fall ist es wie mit der Schweinegrippe. Es wird ein gewaltiges Theater veranstaltet, obwohl niemand einen Terroristen erkennen kann und sich niemand davor völlig schützen kann, vorzeitig zu sterben, was übrigens generell gilt. Trotzdem wird verkündet: Wachsam sein (Wie denn? Was heißt das?)- was nichts anderes bedeutet, als Angst zu schüren.
Wer zwingt denn die OZ, diesen ganzen Quark an die Leser zu verkaufen und damit nichts anderes zu tun, als von wichtigen Problemen abzulenken (Nicht zu vergessen: Wie werden denn gerade die Banken gehätschelt mit Ihrem Geld?)und Notstandsgesetze durchzudrücken, wie ein Blogleser schrieb?

Die OZ schürt nach Kräften mit, gestern mit einer Blickpunktseite, heute mit diesem Quark, was die Kommentare von gestern und heute und damit die OZ als scheinheilig disqualifiziert:
Tasche mit Sprengstoffzusatz auf Flughafen entdeckt
Bei einer Sicherheitskontrolle auf dem Flughafen Rostock-Laage ist am Freitagabend eine Tasche mit einem Mittel entdeckt worden, das Sprengstoff zugesetzt wird. Die Laptop-Tasche gehöre einer 45-jährigen Frau aus dem Kreis Bad Doberan, die ins türkische Antalya fliegen wollte, teilte die Polizei in Rostock mit.

Bei der Substanz habe es sich um den Zusatzstoff TMG3 gehandelt, der selbst kein Sprengstoff sei. Er müsse aber laut einer EU-Richtlinie Sprengstoffen zwingend beigemengt werden. ...
Dazu fand ich diesen Kommentar:

Hm, welcher Terrorist baut denn seine Bomben nach EU-Richtlinien?
Wenn TMG3 auf Grund einer Richtlinie einem Sprengstoff zu gemischt werden muss, kann es sich nur um eine Dedektionshilfe handeln. ...

Gute Frage. Warum sich die kein Redakteur in Rostock stellte? Klar, mit der Antwort ließe sich keine Angst schüren. Und natürlich fragte niemand, was TMG3 ist.

Oho, der Hosenwind war sogar nur das Knarren einer Tür:

Bei dem verdächtigen Stoff an der Laptoptasche handelte es sich um TGM-3, das laut einer EU-Richtlinie als Zusatzstoff für Sprengstoffe gilt. Es wird aber auch in Nagellacken und Haarsprays verwendet, sagte der Polizeisprecher. Möglicherweise habe der Detektor bei Luftmessungen Haarspray-Rückstände an der Tasche gefunden. Nachdem die Tasche mehrfach geröntgt und von Sprengstoffspürhunden überprüft wurde, durfte die Reisende nach mehreren Stunden wieder gehen.
Der Flugbetrieb sei durch den Alarm nicht wesentlich beeinträchtigt worden. Nur der Flug ins türkische Antalya, den auch die 45-Jährige gebucht hatte, sei mit Verspätung und ohne die Passagierin abgeflogen. ...

Bleibt die Frage, ob die Frau entschädigt wird. Und die aufgeschreckten, verängstigten Rostocker Bunkerbewohner unter den OZ-Lesern erfahren am Montag von dem Knarren.

Nachtrag, 22. November:

Wieder habe ich mich geirrt! Die OZ hat zwar eine komplette Seite genutzt, um ein paar Layout-Veränderungen zu befeiern, aber keine fünf Zeilen, um zuzugeben, bildlich die Pferde scheu gemacht zu haben - kritischer Hochwertjournalismus nach Art des Hauses, zur Selbstkritik komplett unfähig.

2 Kommentare:

  1. Anonym20.11.10

    ja, ja die not mit den hosenwinden.

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  2. Anonym22.11.10

    Bei Google und Wikipedia gibt es keine Information über TMG3.

    Gibt es den Zusatzstoff überhaupt?

    Schöne Grüße an den Sandmännchen.

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