7. November 2010

Das Gewäsch der OZ-Regenfee

Die Greifswalder Modernisiererin schrieb, sie könne das Wetter beeinflussen. Das geht so:
Guten Tag, liebe Leser!

Regen, Regen und nochmals Regen. Jeden Morgen wenn ich aus dem Fenster schaue, tropft es erneut vom Himmel herab. ...
Wenn jemand den Regenblick hat, hilft nur, nicht aus dem Fenster zu schauen und schon regnet es nicht mehr.
Richtig wäre gewesen zu schreiben: Regnet es, sehe ich es, wenn ich aus dem Fenster schaue.

Merken Sie jetzt, was für ein belangloses Geschreibsel, verdreht und damit sinnentstellt, Sie bezahlten?

Musste mir gerade sagen lassen, dass noch mehr Belangloses in dem Quark steht:
Im Sommer noch bin ich eifrig am Ryck entlang gerannt, dort wo sich die Laufliebhaber Greifswalds emsig tummeln (?Ist tummeln und rennen dasselbe?). Doch jetzt? Jetzt wird der rote Schotterweg nicht mehr von abrollenden Turnschuhen, sondern von zahlreichen Pfützen bedeckt.
Wenn der Weg mit Schuhen bedeckt ist, lässt sich auch nicht darauf laufen, doch das nur nebenbei.

Es ist kein Schotterweg, sondern eine sandgeschlämmte Schotterdecke. Und wenn es ständig regnet, weil die Greifswalder Regenfee ständig aus dem Fenster schaut, ist es doch nicht des Verkaufens wert (in der OZ schon) mitzuteilen, dass der Weg mit Pfützen bedeckt ist, außer jemand weiß nicht, wie er sonst die Zeitungsspalte füllen könnte.
Die Sehnsucht nach Natur, frischer Luft und Bewegung ruft lauter.
Jaja, bisher rief sie nur, jetzt schreit sie geradezu.
Meine frisch gekaufte Thermo-Laufhose will meine letzten Zweifel davonwischen.
Frisch gekauft? Was ist denn das, die bildliche Fortsetzung einer frischen Renovierung? Und ist die Hose ein Wischlappen, der selbst wischt? Könnte ich auch gebrauchen, gäbe es ihn/sie wirklich.
Sie suggeriert mir überdeutlich: Entweder heute oder nie.
Sie redet überdeutlich, die Hose, nachdem die Sehnsucht immer lauter ruft? Da hat die Redakteurin wohl doch zu viel aus dem Fenster geschaut.
Also habe ich meinen inneren Schweinehund überwunden und meine Jogging-Nase in den regnerischen(?) Wind gestreckt. ...
Hätte sie den Wischlappen, also die Laufhose, in den Wind gestreckt, hätte ich es nachempfinden können; aber eine Jogging-Nase? Was ist denn das? Läuft die Frau mit der Nase und streckt gar die Beine gen Regen? Oder läuft ihre Nase (aus), und sie benötigt dafür eine Bekleidung, eine hosenförmige? Was hat die Frau für eine Nase, wenn sie so etwas braucht?
Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Probieren Sie es doch auch mal, rät Ihre Katharina Degrassi 
Was sollen die Leser probieren? Sollen sie auf der Nase laufen, ihre Hose sprechen, gar schreien lassen, Sehnsuchtsrufe abhören? Auf solche Ratschläge können die Leser pfeifen, ausgenommen die zahlenden Leser, denn die haben dafür Geld ausgegeben. Allerdings dürften sie sich fragen - und vor allem die Aufschreiberin - ist sie nun gelaufen oder nicht?

3 Kommentare:

  1. Anonym7.11.10

    Herrlich, schön, dass Sie wieder schreiben.

    Ich habe soeben Tränen gelacht und stellte mir vor, wie die Regenfee versucht sich mit der Nase fortzubewegen, die Beine immer schön in die Höh´.

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  2. Anonym12.12.10

    herrlich geschrieben!
    habe vor 2 tagen die seite entdeckt und werde öfters reinschauen...
    weiter so!

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  3. Anonym12.12.10

    zum schnellen merken:
    xlurl.de/ozblog

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