4. Oktober 2010

Über das Einheitsgeschwafel

Natürlich kommt die OZ nicht umhin, dem 20. Jahrestag der Einverleibung der DDR eine Blickpunktseite zu widmen und selbstverständlich einen Leitartikel. Dabei tut die OZ, was sie immer tut, ihre Regierungsergebenheit beweisen, von wichtigen Dingen des Lebens in diesem Land ablenken, aufklärenden Hintergrund vermeiden, macht ja auch nur Arbeit.

Dafür lässt sie sich von Ihnen bezahlen:
In Reden wurde gewürdigt. Jaund, was haben die Leser davon? Haben sie ab sofort auch nur einen Cent mehr in der Tasche, steht ihre Einstellung in ein sv-pflichtiges Arbeitsverhältnis bevor? Haben sie wenigstens einen Erkenntnisgewinn? Wohl doch nur den, dass wieder einmal Reden gehalten wurden, die nichts bewirken, die kaum jemanden interessieren, die schon morgen vergessen sind. Davon so viel Aufhebens zu machen, zeigt, was die OZ unter kritischem Hochwertjournalismus versteht.

Wie viel Steuergeld hat das Bürgerfest gekostet und das Redenhalten? Oder mussten keine Halle, keine Technik, kein Wachpersonal gemietet werden, um den Grüßaugust und Co. zu schützen (wovor?). Auch der Kommentator belegt seine Ergebenheit, nun dem Grüßaugust gegenüber:

Selten war die Rede eines Bundespräsidenten mit solchen Erwartungen verbunden (Wer verband?) wie die von Christian Wulff zum Jubiläum der deutschen Einheit. Dahinter steckte nicht weniger als die Frage, ob er es endlich schafft, den CDU-Ministerpräsidenten hinter sich zu lassen und sich als wahrer Präsident aller Deutschen zu erweisen. Sein Start bis dahin war — um es milde auszudrücken — bescheiden. ...
Warum lässt er Milde walten? Schließlich sollte der völlig überbezahlte Grüßaugust wenigstens keinen Unsinn anstellen.
Warum drückte sich der Kommentator davor, statt milde zu sein, einfach aufzuschreiben, dass der Start misslungen ist, wobei mir völlig egal ist, was für einen Start dieser oder jener Grüßaugust hatte? Er und sein Start und seine wirkunslosen Reden gehen mich nichts an, denn ich habe von ihm nichts zu erwarten, (Sie übrigens auch nicht, dennoch bezahlen wir alle ihn bis an sein Lebensende und seinen ebenso überflüssigen Apparat, auch bis an dessen Lebensende (Pensionen). Aber wirhamsja.) nicht einmal Schlechtes, vor dem ich mich hüten müsste.

Blieben Wulffs Reden von den Medien unbeachtet, würde sein Gegrüße nicht wiedergegeben, merkten viele Bürger endlich, dass wir solch einen Grüßaugust, egal wie er heißt, nicht brauchen, dass das Geld für sein Amt bildlich zum Fenster hinausgeworfenes ist.
Da das alles nicht in der OZ steht, stattdessen sich milde ausgedrückt wird, bleibt die Frage, ob das Geld gut angelegt ist, mit dem Sie die OZ bezahlen.

Hier eine andere Jahrestagswürdigung:

... damit sind wir wieder bei der Frage, ob wir 20 Jahre nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten einen Grund zum Feiern haben. Aber das ist die falsche Frage. Meinetwegen kann gefeiert werden, aber die richtige Frage lautet: Leben wir noch in einer Demokratie? Oder vielmehr in einer Staatsform, die nach dem negativen Vorbild der römischen Dekadenz Plutokratie genannt werden kann, also Herrschaft des Geldes, der Besitzenden, des Kapitals? Das ist die richtige Frage, die auch in den Medien gestellt werden müsste. Stattdessen werden wir mit Nebensächlichkeiten abgelenkt und beschäftigt, zum Beispiel mit den Überlegungen eines Herrn Sarrazin oder einer Frau Steinbach, mit Geträller, blödsinnigen Talkshows und anderem Irrsinn.

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