7. Oktober 2010

Alles neu, aber nichts für OZ-Leser: Dezentrale Energieagentur, Kreditfonds für M-V, Standortentwicklung für Lubmin

Was wie ausgewählt wird, zeigt, welcher Geist in einer Redaktion herrscht, z.B. in der umstrukturierten (vom CDU- aufs SPD-Pferdchen), modernisierten Greifswalder:
Segelschiff hilft Träume zu verwirklichen
In epischer Breite werden das Schiff und seine Geschichte beschrieben. Und dann, fast am Ende des Textes:
... Auch die Jubiläumswoche ist von diesen zahlreichen Kontakten geprägt. Am Montag projizierte der Verein Gristuf einen Dokumentarfilm auf das Großsegel, Dienstag gab es einen Tag der regenerativen Energien mit Ausfahrt und Abendprogramm, heute veranstaltet der Verein „Kultur- und Initiativenhaus“ einen Diskussionsabend ...
Können Sie etwas unter einem Tag der regenerativen Energien vorstellen? Ich ja, weil ich die Pressemitteilung dazu erhalten habe, die vom Forum Energiewende Vorpommern (eine Kooperation des Bildungsloggers Lovis (BÖE e.V.) und der Bürgerinitiative Greifswald gegen das Steinkohlekraftwerk Lubmin e. V.) herausgegeben wurde, natürlich auch an die OZ.

Einige Passagen aus der Mitteilung (das Nachfragen überlasse ich gut bezahlten Redakteuren):

Entwickelt wurde die Idee einer dezentralen Energieagentur, die mit einzelnen Vertretern in den Kommunen MVs lokal über bestehende Fördermöglichkeiten aufklärt und das im Land vorhandene Know-How in der Erneuerbare Energien (EE)-Branche fördert und öffentlich macht. Eine intensivere Beteiligung von Anwohnern und Kommunen bereits bei der Planung von EE-Projekten hilft, die Akzeptanz für EE zu erhöhen. (Wie soll das geschehen?)
Kommunen und Bürger müssen frühzeitig eingebunden werden, nur dann kann der notwendige Ausbau auf 100% EE natur- und sozialverträglich klappen.
Stadtwerke könnten mit ihrer Verankerung in der Region DIE Vorreiter der Energiewende werden. (Auch hier wäre nachzufragen, in den Stadtwerken natürlich.) Es liegt in der Hand der kommunalen Aufsicht der Stadtwerke,  klare Energiewende-Vorgaben zu machen und in der Hand der Stromkunden, ihre Stadtwerke zu ermutigen Ökostromtarife anzubieten und mehr in EE zu investieren.

Um zur Investition in EE-Anlagen zu motivieren bzw. häufig auftretende Finanzierungslücken schon in Angriff genommener Projekte zu schließen, wurde auch ein Kreditfonds für M-V vorgeschlagen. 
Eine große Hilfe, um einkommensschwachen Haushalten zu helfen, ist das Stromsparcheck-Programm des Bundesumweltministeriums: Teilnehmer der Fahrt fordern die Stadt Greifswald dazu auf, sich für das Programm des BMU zu bewerben. (Was hält die Verwaltung davon?)

Hier ein äußerst wichtiges Problem, von der OZ bereits angehakt:

Als großes Problem wurde das fehlende Standortentwicklungsprogramm für Lubmin ausgemacht. Im neuen Regionalen Raumentwicklungsprogramm für Vorpommern sowie auch im Energiekonzept „Energieland 2020“ von M-V wird immer noch von der Annahme ausgegangen, Großkraftwerke auf Basis fossiler Brennstoffe ansiedeln zu können, obwohl sie sich im Falle von Kohle als nicht genehmigungsfähig erwiesen haben bzw. die Investoren der geplanten Gaskraftwerke aus wirtschaftlichen Gründen das Interesse verloren. Ein mit den Erfordernissen des Landes und der Region abgestimmtes Standortentwicklungsprogramm für Lubmin, das auch Betriebsansiedlungen der EE-Branche beinhaltet, könnte endlich für einen nennenswerten Zuwachs an Wertschöpfung und Arbeitsplätzen in Vorpommern führen. Für dieses Programm sollte das Land anstelle der
bisher verantwortlichen Energiewerke Nord (EWN) die Führung übernehmen, um die Stagnation der letzten Jahre am Standort Lubmin zu überwinden.
(Was sagt die Landesregierung dazu?)
Hervorhebungen von mir

Und das waren die Teilnehmer:

Fachleute der Energiebranche von Stadtwerken und Kommunen, überregionalen Energieunternehmen, Universitäten und aus der Landespolitik gemeinsam mit engagierten Bürgern
Nur nebenbei: In dieser Woche veranstaltet die Stadt Greifswald eine Klimakonferenz, von der die Leser bisher lediglich erfuhren, dass Schüler 10000 Bäume pflanzen wollen.
(Wer verdient an den Bäumen?)

1 Kommentar:

  1. Anonym7.10.10

    Segelschiff hilft Träume zu verwirklichen und erwachsen zu werden

    Was erwartet man von einer Schreiberin, der die Sitzordnung bei der Dong-Anhörung von besonderer Wichtigkeit war?

    Ein Traum wird kommen
    Text: anke-luebbert Fotos: privat/lovis.de
    Wenn ein Projekt dein Leben ändert: Unsere Autorin hat mit anderen ein Schiff restauriert - und ist darüber erwachsen geworden http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/508704

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