29. September 2010

Versteckte Propaganda

Die OZ jubelte heute dies den Lesern unter und verlangte Geld dafür:
Atomkraft bis 2036 — doch was bedeutet das?

Was bedeutet die Laufzeitverlängerung für die 17 deutschen Atommeiler?

Atomenergie soll als Brückentechnologie den Weg in die Zukunft der erneuerbaren Energien weisen. Die AKW sollen rund zwölf Jahre länger laufen, als im rot-grünen Ausstiegsbeschluss festgelegt.

Für die sieben vor 1980 gebauten Reaktoren sind es acht, für die jüngeren sind es 14 zusätzliche Jahre Produktionszeit. Damit würde der letzte Meiler (Neckarwestheim 2) nicht vor 2036 abgeschaltet.

Die Betreiber können zu zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen verpflichtet werden. Ein Schutz vor Anschlägen aus der Luft ist nicht vorgesehen. Ein Endlager für radioaktiven Abfall gibt es noch nicht. ...

Weiter las ich nicht in der versteckten Propaganda, denn dies verschweigt die OZ bisher den Lesern, kostenlos im bösenbösen Internet zu lesen:

Atomkraftwerk-Gutachten 
Das hessische Atomkraftwerk Biblis B hat offenbar gravierende Schwachstellen. Das geht aus einem bislang unveröffentlichten Gutachten im Auftrag des Bundesumweltministeriums hervor, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Das Gutachten sollte klären, inwieweit Vorwürfe der Ärzteorganisation IPPNW berechtigt sind, nach denen Biblis insgesamt 210 sicherheitstechnische Defizite aufweist.
Das Ergebnis des Darmstädter Öko-Instituts ist beunruhigend: Demnach sind zwar nicht alle 210 Vorwürfe haltbar. Mindestens 80 dieser Defizite seien jedoch "sicherheitstechnisch relevant". Biblis B, am Netz seit 1976, zählt zu den ältesten deutschen Kernkraftwerken. Ursprünglich hätte es Anfang 2012 abgeschaltet werden sollen. Durch die Verlängerung der Atom-Laufzeiten kann es nun bis 2020 laufen. ...

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