28. September 2010

Über Verantwortung

Hier hatte ich geschrieben, wie die OZ erneut per Schönschrift Regierungspropaganda verbreitete und hatte das hier mit Hintergrund versehen. Es ging um die Hoffnungen der Krämer und um die Löhne der Kundschaft. Doch das ist noch nicht alles. Wie sehr propagandistisch die Schönschrift war, zeigt auch dieser Text:

Löhne

Bank-Boni als Motor

Ein nominales Plus von 3,4 und ein realer Anstieg um 2,3 Prozent können inzwischen als Spitzenwerte gelten. Sie verlieren allerdings viel von ihrem Glanz, wenn man die Ergebnisse genauer unter die Lupe nimmt.
Erste Einschränkung: Ein Großteil des Anstiegs geht auf den Faktor Arbeitszeit zurück. Derzeit sinkt die Kurzarbeit rasch und dafür tauchen erste Zuwächse bei den Überstunden auf. 
Zweite Einschränkung: Der statistische Basiseffekt spielt ebenfalls eine Rolle. 2009 waren die Löhne nämlich krisenbedingt noch um 1,2 Prozent gesunken. 
Dritte Einschränkung: Die Zuwächse sind ungleich verteilt. 850000 Beschäftigte der Versicherungs- und Finanzdienstleister erhalten im Schnitt 7,4 Prozent mehr – der stärkste Zuwachs von allen Wirtschaftszweigen. Am anderen Ende steht „Verkehr und Lagerhaltung“, hier sank der Bruttomonatsverdienst um 0,4 Prozent binnen Jahresfrist.
Von dem 7,4-prozentigen Rekord kassierten die rund 100000 Leitenden Bankangestellten (die sogenannte Leistungsgruppe 1) das meiste. Ihr Einkommen wuchs dank der Boni und Gewinnbeteiligungen um 36 Prozent auf durchschnittlich 9338 Euro monatlich. Zum Vergleich: Die Tariflöhne legten im selben Zeitraum nur um 1,9 Prozent zu. ...

Wer als Journalist sich dann noch überlegt, wie viele Beschäftigte nicht tarifgebunden arbeiten, wie viele Minijobs haben, wie viele Beschäftigte Wanderarbeiter sind, Hungerlöhne und dazu Alg 2 erhalten, der würde solch eine Propaganda wie die OZ sie betreibt und dafür auch noch Geld verlangt, niemals ins Blatt lassen, geschweige denn selbst verfassen.

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