Ich finde es widerlich, weil in beiden Fällen Volksverblöder auf Kosten der Leser, denn die bezahlen für das Lesen, kostenlos Werbung erhalten, als redaktionelle Beiträge getarnt.
Da hilft es auch nicht, wenn im Kommentar auf die Lüge des Autors hingewiesen wird, von der im sog. Bericht nichts zu lesen war:
Köhler behauptet, jeder DDR-Sportler, dem die im Ost-Jargon unterstützende Mittel genannten Medikamente verabreicht wurden, hätte davon gewusst. Das ist eine dreiste Lüge, mit der er seine Verantwortung auf die Athleten abzuwälzen versucht.Wer nur den Bericht gelesen hat, bekommt das also gar nicht mit. Hätte es schon im Bericht gestanden, wäre die Frage eher gestellt worden, warum denn ein Lügner überhaupt Werbeplatz im kritischen Hochwertblatt erhält und dann auch noch so umfangreichen.
Ich empfehle allen Interessierten dringend hier nachzulesen, was über den Fall Köhler und einen der Autoren des Artikels hätte geschrieben werden können, ohne sich als Werbemedium zu deklassieren (wenn das überhaupt noch möglich ist). Ein paar Kostproben:
... Ich frage mich zunächst natürlich, warum dieser “Exklusiv”-Beitrag der Deutschen Presse-Agentur ausgerechnet von einem ehemaligen Stasi-IM mit verfasst wurde, der zwar Manfred heißt, aber eben nicht Leopold.
... Muss sich die Welt mit den Ergüssen von Thomas Köhler befassen? ... Einer der Verantwortlichen für das staatlich sanktionierte Massendoping an Kindern und Jugendlichen. Einer, der immer noch Lügen verbreitet. Zu behaupten, die/alle gedopten Athleten hätten gewusst (“alle Mittel wurden im Einvernehmen mit dem Sportler verabreicht”), was sie einnehmen bzw. was ihnen verabreicht wird, ist nicht nur eine Lüge, es ist die Negierung einer historischen Wahrheit. ...
nur eine meiner Lieblingspassagen (darf man das bei diesem Thema sagen?) aus Doping-Stasi-Akten, aufgeschrieben von einem der DDR-Chefdoper, von Manfred Höppner, stellvertretender Leiter des Sportmedzinischen Dienstes der DDR, alias IMB Technik, Ende 1985:
Am 28. November 1985 fand eine Beratung mit den beiden Vizepräsidenten, Genossen Köhler und Röder, über den weiteren perspektivischen Einsatz von uM statt. Grundlage für dieses Gespräch war das bekannte interne Material, welches im Auftrag des Genossen Ewald durch den IMB und Prof. Lehnert erarbeitet wurde.Thomas Köhler wurde im Oktober 1999 wegen Beihilfe zur Körperverletzung in 107 Fällen (zwischen 1977 und 1989) zu einer Geldstrafe in Höhe von 26.400 Mark verurteilt. ...
Beide Vertreter des DTSB brachten ihr Unverständnis darüber zum Ausdruck, dass bis 1988 angeblich nur vorrangig die bisher bekannten Pharmaka zur Anwendung kommen in differenzierter Form und umfassender Abstimmung mit dem Trainingsprozess.
Sie waren der Auffassung, dass es möglich sein müsste, noch bis zu den Olympischen Spielen 1988 eine sogenannte “Wunderpille” zu erforschen.
Speziell Genosse Köhler stellte konkret die Forderung, ein solches Präparat aus der Reihe der Psychopharmaka zu entwickeln, um bei den Sportlern zum Wettkampf eine gewisse Aggressivität zu entwickeln und vorhandene Anzeichen von Angst und Nervosität auszuschalten …
Im Gespräch machte der IMB weiterhin darauf aufmerksam, dass bereits seit einigen Jahren durch ihn das Präparat STS (Steroidsubstanz) an die Sportler verabreicht wird, ohne dass dieses jemals entsprechend dem Arzneimittelgesetz geprüft wurde …
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.