25. September 2010

Lässt sich "banal" steigern?

Diese Usedomer Schlagzeile ist typisch für den OZ-eigenen kritischen Hochwertjournalismus:
Alles hat seine Zeit — das Leben und der Tod
Häh? Was ist denn das für eine Erkenntnis? Jedes vernunftbegabte Wesen weiß, dass sein Leben nur eine gewisse Zeit währt, der Tod also eine Ewigkeit, wäre da nicht die Lebenszeit, die von der Ewigkeit abgezogen werden muss. Möglicherweise war gemeint:
Alles hat seine Zeit — das Leben und das Sterben
Ist aber auch eine Plattitüde.

Auch dieser Satz umschifft bildlich das unangenehme Thema:
... Das vielfach noch tabuisierte Thema Tod ungeschminkt thematisiert. ...
Jaja, das soll ein Satz sein.
Doch da das eigentliche Thema die Hospizbewegung war, wenn auch umfassend getarnt, konnte das Sterben nicht unerwähnt bleiben:
Die Hospizmitarbeiter begleiten Sterbende und Schwerstkranke in den letzten Monaten, Wochen und Tagen ihres Lebens. ...
Und was ist denn dies anderes als das Sterben?:
Abschiednehmen vom Leben ...
Ich las aus dem Artikel nur die Unfähigkeit der Redaktion heraus, dieses Thema zu bearbeiten.

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