10. Juli 2010

Wer eine Frage beantwortet, wird in der OZ zum Verräter

Der Umstrukturierer hat es geschafft, dass in der Greifswalder Zeitung aus jedem Hinterwind ein Donnerschlag wird:
Geheimniskrämerei um Neubau der Martinschule
In der Johanna-Odebrecht-Stiftung, dem Träger des Evangelischen Schulzentrums, laufen die Planungen für einen Schulneubau auf Hochtouren. Dabei geht es allerdings nicht um das seit langem in der Öffentlichkeit diskutierte Grundstück in der Gustebiner Wende, auf dem die Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Greifswald (WVG) als Eigentümerin vor kurzem einen Wohnblock abreißen ließ.
Ich fand in dem gesamten unstrukturierten Geschreibsel keine Geheimniskrämerei. Da sie nun aber per Schlagzeile beschworen worden war, musste ein Verräter gefunden werden:
„Wir wollen jetzt erst einmal unseren Erweiterungsbau an der alten Planckschule realisieren“, verrät Verwaltungsleiter Hanns-Diethard Voigt. Muss aber gegenüber der OZ einräumen, dass diese Pläne auf dem eigenen Grundstück weder öffentlich bekannt sind noch auf dem Tisch der Genehmigungsbehörde liegen. Letzteres soll in Kürze erfolgen. „Die Vorplanung haben wir bereits mit der Stadt abgestimmt“, sagt Voigt. ...
Er hat nichts verraten, sondern einfach eine Frage beantwortet. Also ist jeder ein Verräter, der jemendem von der OZ eine Frage beantwortet. (Noch ein Hinterwind zum Donnerschlag umgeschrieben.) Würde mich nicht wundern, dass immer weniger Leute der OZ Auskunft erteilen.

Ergebnis der modernisierten Umstrukturierung in der kritischen Hochwertredaktion:
Skandalisierung um jeden Preis, auch um den, sich vor aller Welt lächerlich zu machen.

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