9. Juli 2010

Alles wie immer

Die Usedom-Redaktion bestätigt ihren von mir verliehenen Ruf, Festberichterstatter und Hoteleröffner zu sein, statt kritisch und hochwertig Themen zu setzen, die für die Inselbewohner wichtig sind. Heute wird in der OZ ein Mehrfachbetonklotz hochgradig bratwurstig befeiert, der erst zur Hälfte (das behauptete jedenfalls der Investor) gebaut wurde:
Steigenberger will im Mai 2011 Grandhotel eröffnen
Hier der Anfang:
Bergfest an der Küste — unter diesem Motto stand das gestrige Sommerfest der Chamartin Meermann Immobilien AG an der Heringsdorfer Promenade. 
Und für die, die es immer noch nicht verstanden haben, eine Wiederholung:
Vor dem imposanten Rohbau feierten die Bauherren des neuen Steigenberger Grandhotels Heringsdorf mit vielen Gästen Halbzeit. ...
Es folgt ein bildlicher Lobgesang auf einen Betonkomplex, der besonders auffällt, weil er die benachbarten Villen quasi erdrückt, ein schrecklicher Anblick. Falls das Hotel im Sommer gut belegt sein sollte, hieße das, wieder mehr Verkehr auf der Insel.

Den (schon wieder) schwülstigen Abschluss des Textes erspare ich Ihnen nicht:
der Kurdirektor der Kaiserbäder Dietmar Gutsche ... verglich das Steigenberger Grandhotel Heringsdorf mit einem „Edelstein“, der zur nächsten Saison zum Funkeln gebracht werden soll.
 Ist natürlich nicht das erste Mal, dass die OZ Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt macht.

Nachtrag:

Ich wurde auf diese Einträge aufmerksam gemacht, mit dem Hinweis:

Der spanischen Chamartin SA gehören 90 Prozent von der Chamartin Meermann Immobilien AG. Der Hauptgesellschafter ist voll durch die spanische Immobilienkrise gebeutelt und kämpft selbst ums Überleben. Wird spannend.

Habe noch allerlei Kritisches über das Unternehmen gefunden, kostenlos natürlich, hätte die Usedoemr Redaktion auch tun können. Die berichtete jedoch lieber gegen Geld von Festen und Feiern; ist ja auch einfach, geht schnell, tut niemandem weh, könnte ja ein Anzeigenkunde werden.

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