2. Juni 2010

Übers Vergleichen

Unbeirrt halten Bonzen und damit auch die OZ an dem Märchen "Arbeitslosenzahlen" fest:
Der Frühling sorgt für Belebung auf dem Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern. Die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung lag Ende Mai bei 106 400 — ein Rückgang um 10 300 im Vergleich zum April. Die aktuelle Quote beträgt 12,3 Prozent. „Es handelt sich dabei um die niedrigste Arbeitslosenzahl in einem Mai seit 1991“, sagte Friedhelm Siepe, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Nord ...
Dass ein Vergleich mit den Zahlen von 1991 absolut unmöglich und deshalb verlogen ist, sollte nicht nur der Geschäftsführer wissen, sondern auch der Autor. Doch so etwas ist in der kritischen Hochwertzeitung nicht vorgesehen.
Weier unten steht:
Laut aktueller Arbeitsagenturstatistik ist die Zahl sozialversicherungspflichtiger Stellen verhalten um 300 ... gestiegen. ...
... aber über 10000 Arbeitslose weniger. Fällt das keinem auf?
Und dies:
Auf die Gefahr des demografischen Wandels für den Arbeitsmarkt wies die Vereinigung der Unternehmensverbände hin. Das Risiko eines „gravierenden Fachkräftemangels“ wachse ...
Häh? Soll wohl heißen, immer mehr Arbeitende gehen in Rente, immer weniger junge Leute beginnen in M-V zu arbeiten. Wie wirkt sich allein dieser Prozess auf die Arbeitslosenzahl aus?

Wer sich für Zahlen zur Arbeitslosigkeit in D interessiert, sollte wegen Verblödungsgefahr keinesfalls die OZ lesen, sondern z.B. hier oder hier nachschauen.

Öffentlich-rechtlich Fixierten empfehle ich dies:

Monatliche Arbeitslosenzahlen
Was die offizielle Statistik verbirgt

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