16. Juni 2010

Die halbe Wahrheit

Ich verstehe dies auf der gestrigen Titelseite als Selbstermunterung in der Mantelredaktion. Jedenfalls ist es nicht mit einer journalistischen Leistung in Verbindung zu bringen:
70 Prozent der Deutschen lesen Zeitung
Das Internet hat die Zeitung als Nachrichten-Medium nicht verdrängt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). ...

In Deutschland gaben 70 Prozent der Erwachsenen an, täglich eine Zeitung zu lesen. ...

Gemessen an der Reichweite lägen Zeitungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz im OECD-Vergleich weit vorne .... Zudem sei der Rückgang der Erlöse aus dem Anzeigengeschäft in Deutschland weniger stark als im internationalen Vergleich.
... aber vorhanden. Und nicht nur das. Völlig uninteressant, weil nicht als Selbstermunterung geeignet, dass sich in Deutschland die Zeitungsbranche von 2007 bis 2009 um zehn Prozent verringerte, wobei das, wie so vieles in der Studie, Geschätztes ist.
Fakt ist jedoch, dass vom 1. Quartal 2007 bis zum 4. Quartal die Zahl der OZ-Abonnements um 6.35% sank, die Zahl der verkauften Zeitungen um 3.82%. Die gedruckte Auflage wurde um fast vier Prozent verringert, was übrigens Ausgaben für Farbe und Papier spart.

Unterschlagen wurde auch, dass vor allem junge Leute im bösenbösen Internet Informationen beschaffen. Die aktivste Gruppe ist die der 25- bis 34-Jährigen. Sollen das die zukünftigen Zeitungsleser werden? Dass ich nicht lache!

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