31. Mai 2010

Über Altschnee

In was für einem Bunker müssen jene leben, denen dies als Neuigkeit und sogar als Titelgeschichte untergejubelt werden kann?

Dieser Information, die mir übrigens meilenweit am Arm vorbeigeht, konnte gestern fast niemand entkommen:

Die Medien drehen durch, und Deutschlands Politiker auch. Da gewinnt eine mittelmäßig singende, ganz adrette, eine wenig schrullige und vor allem absolut harmlose 19-Jährige im Eurovision Song Contest – und Deutschland scheint Kopf zu stehen. Endlich sind wir mal wieder wer, nachdem es mit dem deutschen Papst nicht so geklappt hat, die Nationalmannschaft auch den Erfolg nicht eingespielt hat und die deutsche Regierung eher bemitleidenswert wirkt, während das Land in Schulden versinkt und harte Zeiten bevorstehen. ...
Da soll noch jemand sagen, die Medien würden sich nur auf das Negative stürzen. Soviel Aufmerksamkeit für so wenig Berichtenswertes gab es bislang kaum. Eher schon stürzen sich nun die Medien gierig auf das virulent Positive. Eigentlich ist das alles ziemlich peinlich.  ...

Und eine OZ-Blickpunktseite musste auch noch sein.

Die OZ lebt davon, solchen Altschnee zu verkaufen. An dieser Geschichte wird es nur besonders deutlich.

Ebenso überflüssig, weil wertlos sind die Aktienkurse des jeweiligen Vortages, die die OZ auf der Wirtschaftsseite veröffentlicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich in der Chefredaktion irgendjemand gefragt hat, welchen Sinn, außer dem der Seitenverfüllung, diese wertlosen Tabellen haben. Oder entscheidet der Chefredakteur etwa nach den Kursen des Vortages, welche Aktien er kauft oder verkauft? Wundern würde es mich nicht.

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