10. Mai 2010

In NRW wurde gewählt - total interessant für OZ-Leser

Wo wurde gewählt? In M-V? Könnten jedenfalls Leser glauben, wenn sie sehen, dass eine Blickpunktseite, eine Meldung auf der Titelseite und ein Kommentar dafür verbraucht wurden. Wofür denn nur? Für fast nichts, denn außer dem Wahlergebnis ist nichts klar. Doch es darf schwadroniert und spekuliert werden. Die OZ lässt sich für das Gesülze auch noch bezahlen.

Da ja so viele Bonzen an die Macht drängen, erinnere ich daran, wie früher anderswo Könige endeten, zum Beispiel noch vor 150 Jahren die gewählten Könige von Jukun in Nigeria:

Wenn ihn eine ernste Krankheit befiel, wurde er in aller Stille erdrosselt. ...
Ein Rat der Adligen ... fühlte sich mitverantwortlich. Wenn die Laune des Herrschers dem Land zu schaden drohte oder etwas Mißwachs oder ein anderes nationales Unglück eintrat, konnte man ihm eine Verfehlung in seinen zahllosen magischen Pflichten nachweisen und damit seinen Übermut dämpfen.
Hatte der König sich bewährt, so wurde er in älterer Zeit nach siebenjähriger Regierung am Erntefest erschlagen. ...
Elias Canetti: Masse und Macht.- Fischer, 1995
Muss ja nicht wieder eingeführt werden; und wer hat sich schon bewährt? Andererseits halten sich Politbonzen, und nicht nur sie, für unfehlbar. Vielleicht könnte ihnen ihre Arroganz so abgewöhnt werden.

Für die EU wurde nicht ein Wahlergebnis geschaffen, sondern Fakten, die die meisten Europäer teuer zu stehen kommen. Das hat dagegen für OZ-Leser wenig interessant zu sein. In anderen Medien wurde ausführlich berichtet und die Folgen der Entscheidungen europäischer Oberbonzen gezeigt. Die OZ druckt lieber ein paar stark gekürzte Fremdmeinungen ab.

Hier und anderweitig gibt es Hintergrund und Meinung:

Kapitales Versagen
... Die Borniertheit der deutschen Berater bei jeglichen Rettungsversuchen für Griechenland sorgt erst dafür, dass nun das Weltfinanzsystem wieder ins Wanken gerät. Schöne deutsche Stabilität! Woran das liegt? Zum einen haben hiesige Volkswirte viel zu selten Erfahrung mit Finanzmärkten. Zum anderen glauben unsere Ökonomen, wenn jeder seine Hausaufgaben mache, gebe es keine makroökonomischen Probleme. Die Einsicht, dass alles zusammenhängt, dass nicht alle Länder gleichzeitig wettbewerbsfähiger oder sparsamer werden können, prallt am mikroökonomischen Denken hierzulande ab. Dieses Denken ist das deutsche Virus, das sich hinter der Griechenland-Krise verbirgt. ...

Griechenland war gestern. Während eines dramatischen EU-Gipfels sehen die Regierungschefs die Eurozone als Ganzes bedroht und werfen zur Verteidigung ihrer Währung die geltenden Regeln um. ...
Nach Angaben aus EU-Regierungskreisen wird man nämlich jetzt doch den Artikel 122 des Lissabon-Vertrages heranziehen, der Hilfen an Mitglieder der Union in “außergewöhnlichen Umständen” ermöglicht. Gemeint sind da eigentlich Naturkatastrophen. Aber der Begriff “außergewöhnliche Umstände” findet sich bereits in der Erklärung der Staats- und Regierungschefs, die in der Nacht zum Samstag verteilt wurde. ...

Nach dem Rettungspaket für die Eurozone: Der globale staatliche Finanzbedarf und wieviel davon kann eigentlich finanziert werden

Wie es um Griechenland steht, können Sie hier umfassend nachlesen:

"Griechenlands unlösbares Dilemma"

... von dem uns Politikbonzen vorgaukeln können, weil es von vielen Medien nachgeplappert wird, sie könnten es lösen - lächerlich, lächerlich auch die Medien, die das verbreiten.

... Griechenlands Wirtschaft hat vor allem ein handfestes Strukturproblem! Nur 25,145 Mrd. Euro betrug 2009 die Bruttowertschöpfung in der breitgefasten Industrie (Bergbau, Öl- und Gasförderung, Energieversorger und Verarbeitendes Gewerbe), dies entsprach nur noch 10,58% des griechischen BIPs! In Deutschland betrug die Bruttowertschöpfung der breitgefassten Industrie 22,03% bzw. 473,8 Mrd. Euro. Bricht man die industrielle Bruttowertschöpfung auf die Einwohnerzahl hinunter, ist sie in Deutschland je Einwohner 2,6-mal so hoch wie in Griechenland! ...
Sehr plakativ verdeutlicht die griechische Hauptschwäche, die industrielle Wertschöpfung auch der Blick auf den Athener Aktienleitindex ATHEX! Bezeichnender Weise ist der griechische Getränkeabfüller, die Coca Cola Hellenic Bottling, dass Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung am Athener Aktienmarkt. Mit einem Börsenwert von 6,4 Mrd. Euro verdrängte die Coca Cola Hellenic Bottling, die größte griechische Bank, die National Bank of Greece mit einer Marktkapitalisierung von 6,29 Mrd. Euro vom 1. Platz. Der Aktienkurs der National Bank of Greece war in Folge der aktuellen Turbolenzen seit Ende März um -35% eingebrochen! Griechenlands Industrie spielt international keine erwähnenswerte Rolle! Drittgrößtes Unternehmen im ATHEX ist mit einer Marktkapitalisierung von 4,02 Mrd. Euro die OPAP, ein Lotto-, Casino-, Sportwetten- und Glückspielbetreiber!

Zum Vergleich, der größte deutsche Industriekonzern Siemens hat aktuell eine Marktkapitalisierung von 62,4 Mrd. Euro, danach folgt im Dax der Energieversorger E.ON mit einer Marktkapitalisierung von 49,34 Mrd. Euro und der stärkste Finanzwert, die Deutsche Bank folgt an 10. Stelle mit aktuell 28,44 Mrd. Euro Börsenwert. ...
Die griechische Tragödie nimmt seinen Lauf und wird in einer schweren Rezession enden!
In der Eurozone, fest entschlossen den Euro zu verteidigen, manifestiert man damit auch weiter die wirtschaftlichen Ungleichgewichte innerhalb der EU, aus denen sich Griechenland unter dem Euro nicht befreien kann. Die Hilfen der EU, der EU-Komission und des IWFs zur Stützung des Euros und zur Refinanzierung von Staatsanleihen in Höhe von 720 Mrd. Euro, zumeist in Form von Kreditgarantien werden nicht mal den wirtschaftlichen Status Quo in Griechenland sichern, aber den bisherigen Gläubigern Griechenlands die Renditen sichern und die Risiken auf die europäischen Steuerzahler, insbesondere auf Deutschland überwälzen und den Euro trotzdem weiter beschädigen, auch wenn die Finanzmarktteilnehmer kurzfristig "Des Kaisers neue Kleider" spielen werden.

1 Kommentar:

  1. Anonym10.5.10

    Ich frage mich, ob es einen Zusammenhang zwischen dem schnellen Geld der EU, das wohl Europa ins Verderben stürzt und dem Trilateralen Treffen der Weltverbrecher in Dublin gibt, bei dem D. Rockefeller von irischen Journalisten beschimpft wurde.
    "Rockefeller, wir wissen, was Du mit der Welt vor hast..." Zu sehen auf YouTube.
    Das passiert alles so zeitgleich und wenn ich mir die Worte von Rockefeller nochmal durchlese, die auf den Bilderberger Treffen von ihm geäussert wurden, auf denen unsere deutsche Politprominenz wie Kohl, Schmidt, Westerwelle, Schröder, J. Fischer, R.Koch, A. Merkel, v. Kladen....bereits die Ehre hatten, ach Ackermann, der Bankster darf nicht vergessen werden, dann wirds mir doch gruselig.
    Er soll gesagt haben:

    "Alles was wir jetzt noch brauchen, ist die allumfassende Krise und die Menschen werden in die neue Weltordnung einwilligen"

    Verfolgt man die Reden der amerikanischen Politiker, hört man oft die Worte: NEW WORLD ORDER heraus, was sie damit auch immer meinen.

    Frau Merkel und die anderen Politiker wissen genau, was damit gemeint ist und wie es aussieht, tun sie alles dafür, um Europa in einen Alptraum zu stürzen.

    Die Aschewolke gerade in der Zeit über Irland und anderen Staaten fand ich auch recht merkwürdig. Naja, heute dürften die Herrschaften nun wieder zu Hause sein.

    Ebenso halte ich das Märchen mit der globalen Erwärmung für Quatsch.

    Erhitzen werden sich eher die Gemüter der Menschen bei all dem weltweiten Betrug.

    Verfolgt man die Geschichte, entstand aus einer Krise mal ganz schnell eine totale Diktatur.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google