4. Mai 2010

Finanzkrise: Hintergrund

Berichtete die OZ über die Euro-(Griechenland-)Krise, kommen wie gewöhnlich Bonzen und Oberbonzen zu Wort:
Koalition für strengere Finanzmarkt-Kontrollen
Diese Schlagzeile besagt absolut nichts, denn strenge (Gab es bisher schon strenge Kontrollen? Natürlich nicht, sie wurden in den vergangenen Jahren gelockert. Wären die Kontrollen streng gewesen, gäbe es keine Krise.) Finanzmarktkontrollen hätten schon vor anderthalb Jahren eingeführt werden müssen.
Die Volksverblödung Das Politikergequake kann hundertfach im Internet nachgelesen werden, ganz ohne OZ. Hintergrund dagegen findet sich nicht hundertfach, sondern z.B. hier:

Rhetorik der Unverantwortlichkeit – der Umgang mit den Wirkungen der Finanzkrise und der Fall Griechenland

Bankrott ist keine Lösung
Das Ressentiment gegen "die faulen Griechen" verhindert Maßnahmen, die die deutschen Steuerzahler tatsächlich entlasten

Hier die andere Sicht:

Der Spekulant als Sündenbock 
 
Deutschland ist sich zumindest in einem Punkt einig – Spekulanten waren verantwortlich für den rasanten Verfall der Preise für griechische Anleihen und damit auch für die Notwendigkeit des gemeinsamen Rettungspaketes. Wenn der IWF und die EU nun Griechenland Geld leihen, dann profitierten davon vor allem die bösen Spekulanten, die endlich in Ketten gelegt werden sollten. ... diese Worte hört man von Merkel über Gabriel und dem Rest der Opposition bis hin zum ehemaligen Sparkassendirektor aus dem Schloss Bellevue (Gemeint ist der Kohlrouladenesser.). Natürlich sind die Spekulanten auch der Sündenbock der griechischen Regierung – nicht etwa das Haushaltsdefizit von stolzen 30 Milliarden Euro sei für die Krise verantwortlich, sondern die bösen Spekulanten. Natürlich ist es eine höchst undankbare Aufgabe, ausgerechnet Banken, Fonds und Versicherungen zu verteidigen, die sicherlich eine Hauptschuld an der Finanzkrise und somit auch an der aktuellen Schieflage im Staatsbudget fast aller Nationen haben – aber im konkreten Fall der griechischen Beinahepleite sind sie ausnahmsweise einmal unschuldig. Warum müssen sie dann aber als Sündenbock herhalten? ...

Es geht natürlich auch anders:

Nach Griechenland droht nun auch Portugal die Staatspleite. Ist Europa noch zu retten?
Der reale Sozialismus, also ein Staat, der die Wirtschaft ausplündert, ist gescheitert. Nun scheitert der Kapitalismus hinterher: eine Wirtschaft, die den Staat ausplündert. So what? Solange die ewig gleiche Antwort heißt : "Sozialausgaben kürzen, Renten runter, Arbeitslose abstrafen" - ist mir eigentlich schön egal, welche Frage es diesmal war. Ein Europa, in dem Geld und Waren jeden Schutz, Freizügigkeit, Unantastbarkeit genießen um den Preis, dass alles andere abschmiert: Warum sollte man es retten?

Allerdings hat sich die OZ heute im Online-Auftritt übertroffen und gleich drei Links zum Thema angegeben.

8 Kommentare:

  1. Anonym4.5.10

    Warum sollte man es retten?

    So ist es, der Kapitalismus und die EU sind abgebrannt.

    AntwortenLöschen
  2. Ich habe den Schweine-Kommentar gelöscht.

    AntwortenLöschen
  3. Anonym5.5.10

    Warum das denn?
    Es wird immer doch immer von den PIGS-Ländern gesprochen.

    Ins deutsche übersetzt heisst das nun mal Schweineländer.
    Das habe ich mir doch nicht ausgedacht.

    Und P steht nun mal für Portugal und I für Italien und G für Griechenland und S für Spanien.

    AntwortenLöschen
  4. Manfred Peters5.5.10

    Wo "Anonym" Recht hat...:
    http://de.wikipedia.org/wiki/PIGS
    Das ist eben englischer Humor, den wir Deutschen zum Glück nicht gleich verstehen oder wer den Schaden hat ...!

    AntwortenLöschen
  5. Hallo. Herr Peters,
    heißt es nicht auch: Wer den Spott hat, kann damit ganz schön Schaden anrichten?

    AntwortenLöschen
  6. Anonym5.5.10

    Ich will hier gar nicht Recht haben und ich werde einen Teufel tun und diese Länder verspotten und ich persönlich nenne sie auch nicht Schweineländer.

    Verspotten sollte die Bevölkerung die Politiker, vor allem Merkel mit ihrem verlogenen Gemerkel, weil sie mit der FDP alles dafür tut, dass die Banken eben nicht belangt werden.

    Bitter, dass gerade die Bevölkerung immer diese Sauereien ausbaden muss.

    Habe schon einmal einen Vers gemopst:

    Ganz egal wie wir auch zocken,

    unsre Schäfchen.....

    Weil hier auch ein Betrag zu sittenwidrigen Löhnen stand...

    Was die Menschen in Griechenland nun erst für sittenwidrige Löhne und Renten in Kauf nehmen müssen, weil Finanzmärkte sittenwidrige Spielchen treiben, ist doch wohl mehr als skandalös und noch slandalöser finde ich das erneute Rummerkeln von Merkel.

    Ich wünsche den Griechen jedenfalls viel Glück und Durchhaltevermögen.

    AntwortenLöschen
  7. "Bitter, dass gerade die Bevölkerung immer diese Sauereien ausbaden muss."

    Richtig, das ist bitter, doch dazu sind die Massen dazu, zum Ausbaden, und das schon seit ein paar tausend Jahren. Die Massen sind einzig und allein dazu da dafür zu sorgen, dass es wenigen gut und immer besser geht.

    AntwortenLöschen
  8. Anonym6.5.10

    Das ist leider nicht zu leugnen.
    Die Massen sind dazu da, dass es einigen immer besser geht. Dabei geht es aber sehr vielen Menschen immer schlechter.
    Bestes Beispiel die Aufstocker, die von ihrer Arbeit nicht mehr leben können. Und viele Politiker sind der Ansicht: Lieber so, als arbeitslos, dabei werden die Firmen, die die sittenwidrigen Löhne zahlen, nicht kontrolliert, sondern von allen, also auch uns Steuerzahlern subventioniert.

    Wahnsinn oder?!

    Aber egal, die Wähler haben es so gewollt oder so nicht gewusst oder die Politiker haben es nicht erwähnt. Warum auch.

    Um auf Griechenland zurückzukommen, kann mir niemand von den Politikern erzählen, sie haben es nicht gewusst, dass es so kommen musste.

    Es ist schon seit ein paar tausend Jahren so, dass dass Fussvolk Sauereien ausbaden muss.

    Ja, leider stimmt auch das und es ist immer das gleiche Spiel, nur mit anderen Gesichtern und anderen Methoden und leider auch mit anderen, viel gefährlicheren Mitteln, Krieg zu führen.

    Mich beängstigt die Hetze gegen den Iran.
    Warum wird da eigentlich gehetzt?
    Wann und welches Land hat der Iran in der Geschichte jemals überfallen?
    Ich kenne keines und die USA. die immer und überall in der Welt Krieg führt, die sich als einziges Land in der Welt gewagt hat eine Atombombe auf Japan abzuwerfen, besitzt die Frechheit, Weltpolizist zu spielen und Merkel macht bei diesem Spiel mit. Eine Schande für Merkel und Deutschland, vor allem für alle Menschen, die diese Regierung gewählt haben.
    Eine Schande für alle Medien, die diese Hetze unterstützen, vor allem für die Bild und auch die OZ.

    Länder, die nie einen Krieg (oder vielleicht vor 150) gegen andere Länder geführt haben, sollen für die ganze Welt eine Bedrohung sein?!
    Das ist unverschämt, verlogen und volksverhetzend. Ich habe keine Angst vor dem Iran, aber vor Obama mit seiner neuen Angstmache vor schmutzige Bomben, die die USA wohlgemerkt selbst eingesetzt hat und vor Merkel ekelt es mich.
    Für mich ist diese Frau eine Gefahr für die Völkerverständigung, eine Gefahr für den Frieden.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google