7. Mai 2010

Der Einäugige unter den Blinden

Rangfolgen zu veröffentlichen, ist Blödsinn, da sie entweder nichts aussagekräftig sind, nur Teilaspekte berücksichtigen und nutzlos sind. Das hinderte die Greifswalder Redaktion jedoch nicht, diesen Quark anzubieten:
Greifswald bootet Stralsund aus
ausbooten 
absetzen, aus dem/einem Amt entfernen, aus dem Sattel heben, ausschalten, beiseite schieben, entfernen, entlassen, entmachten, entthronen, fortloben, in den Hintergrund drängen, kündigen, stürzen, suspendieren, verdrängen, wegloben, zur Seite schieben; (ugs.): abhalftern, absägen, abschieben, abschießen, abservieren, an die Wand drücken, auf die Straße setzen/werfen, aufs Abstellgleis schieben, den Stuhl vor die Tür setzen, feuern, in die Wüste schicken, kaltstellen, schassen, über die Klinge springen lassen; (salopp): abhängen; (verhüll.): ablösen.
© Duden - Das Synonymwörterbuch, 3. Aufl. Mannheim 2004 [CD-ROM]
Geht es wirklich darum, dass eine Stadt die andere ausbootet?
Mehr Kaufkraft, viele Jobs: Wir stehen besser da als unsere Nachbarn am Sund. Bald soll die Arbeitslosenzahl unter die 10-Prozent-Marke rutschen. ...
Wie sie wohl rutschen wird? Mit noch mehr ein-Euro-Sklaven, noch mehr getarnter Arbeitslosigkeit?
Was soll dieses Wir stehen besser da? Vielen Greifswaldern wird das scheißegal sein, vor allem jenen, die nicht einmal gut, geschweige denn besser dastehen.

Vergessen hatte die Redaktion noch: Die Schulden der der Stadt pro Einwohner waren Ende 2008 zweieinhalb mal so hoch wie die Greifswalds.

So könnte dem Quark immer neuer zugefügt werden. Doch wozu? Was hat der Leser davon? Soll eine Hochgefühl bekommen?: Wir Greifswalder sind die Größten! Schaut euch dagegen die Stralsunder an!
Dumeinegüte, wie kleinkariert! Ist das die umstrukturierte kritische Hochwertberichterstattung?
Dazu lohnt es sich, hier nachzulesen.

1 Kommentar:

  1. Anonym7.5.10

    Wie heisst es so schön: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

    Ich will und kann mich dazu nicht nicht allzu gross äußern.

    Allerdings stelle ich fest, wenn ich in die Innenstadt gehe, was nicht so häufig vorkommt, dass dort oft Geschäfte einfach nicht mehr da sind und dafür eben andere. Es gibt einige, die sich länger halten und eine Vielzahl, die man nach kurzer Zeit nicht mehr sieht.

    Wie so schön in dem Gastbeitrag von J. Ae und auch in dem Kommentar zum Thema: Autofrühling oder der Tanz ums Goldene Kalb beschrieben, nutzen die Händler einen zusätzlichen Öffnungstag.

    Allerdings halte ich solche Aufschreiberei und Angeberei, die die OZ hier betreibt für geschmacklos.

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