7. April 2010

OZ half, Leute hinters Licht zu führen

Wie Hunderte Leute auf einem Marketing-Trick hereinfielen, berichtet heute die Usedom-Zeitung:
Kritik nach Schatzsuche: „Silberfische“ billige Imitate
... Als Mario Schätzchen vor gut drei Wochen zum Auftakt der 14. Usedomer Heringswochen einen direkt am Strand verbuddelten Silberhering fand, war die Freude des „Schatzsuchers“ groß. Immerhin sollte der Fisch einen Wert von 600 Euro haben. Das jedenfalls hatte Hotelier Werner Molik, Initiator der Aktion, im Vorfeld versprochen. ...
Um so überraschter war der glückliche Finder, als er seinen Fund jetzt bei einem Juwelier schätzen ließ. „Ganze 15 Euro soll der Fisch wert sein“, empört sich Schätzchen. ...

Werner Molik kann die Aufregung nicht wirklich (Was heißt das? Kann er oder kann er nicht?) nachvollziehen. „Wir haben doch nie gesagt, dass wir Silberbarren im Wert von 600 Euro im Sand vergraben“, erklärt der Chef des Heringsdorfer Strandhotels. Der genannte Betrag käme durch Anfertigungs- und Verarbeitungskosten zustande. „Das sind alles eigens für diese Aktion produzierte Unikate“, so Molik. „Letztendlich hat uns der Juwelier die 600 Euro pro Stück in Rechnung gestellt.“ ...
Einmal abgesehen davon, ob das mit den 600 Euro stimmt, und wenn ja, warum er sich hat vom Juwelier anschmieren lassen, davon abgesehen ergibt sich mindestens eine Frage: Warum kamen Mitte April so viele Leute, um am Strand nach den Fischen zu graben? Richtig, ohne fleißiges Mittun von Medien wie der Usedom-Zeitung hätte kaum jemand etwas von der Aktion erfahren.

Wie hatte die OZ am 17. März für die Aktion geworben?:
Goldiger Fang — Schatzsucher am Heringsdorfer Strand
... Insgesamt neun silberne sowie ein goldener Hering werden in Höhe des Strandhotels auf einer abgesteckten Fläche „verbuddelt“. ...
Aha, steht da etwas von Imitaten, etwas von versilbert? Nichts!

Wie berichtete der Lokalchef nach der Aktion?
Goldrausch am Strand von Heringsdorf
Einen der zehn wertvollen Heringe aus Gold oder Silber im Gesamtwert von 10 000 Euro — den wollten Sonnabend Hunderte im Strandsand von Heringsdorf entdecken. ...
Oho, Steht da etwas von Imitaten? Nichts!

Die OZ hat, eifrig wie so oft, blind jemandem vertraut, dadurch mitgeholfen, Menschen zu einer Veranstaltung zu locken, wie ein Anzeigenblättchen. Ist das Aufgabe einer Lokalzeitung? Hätten die Organisatoren eine Annonce geschaltet, hätte die OZ damit Geld verdient (hat sie anscheinend immer noch nicht nötig) und wäre vor allem aus der Schwindel-Geschichte heraus gewesen.

Nun hängt sie mitten drin, hat daran mitgewirkt, Leute bildlich hinters Licht zu führen und hat, als der Schwindel bekannt wurde, nicht einmal die Leser um Entschuldigung gebeten. Das ist feige und typisch für die OZ.

1 Kommentar:

  1. Anonym7.4.10

    Nun muss ich aber schmunzeln. Sind dort wirklich 100 erte Leute am Strand gewesen, um zu buddeln?

    Das hört sich eher an wie eine der anrüchigen Werbeverkaufsveranstaltungen. Naja, verkauft wurde dort wohl nichts, aber die Buddler sollten sich doch bestimmt das schöne Strandhotel von Molik anschauen, Quatsch, die sollten da natürlich essen und trinken.

    Wer verbuddelt schon Waren im Wert von 10 000,- €!? Das kann nur ein Idiot sein und Molik ist Geschäftsmann, dem der Sinn nur danach steht, sein Hotel zu füllen.

    Es wird einem nichts geschenkt. Das haben unsere lieben Landsleute immer noch nicht kapiert und je grösser der Fisch, der verprochen wird, um so grösser ist der Haken.

    Ich kann es mir nicht verkneifen zu erwähnen: Ich bin jetzt wirklich schadenfroh und muss so richtig lachen.

    Die OZ sollte der Gerechtigkeit wegen die Sache aufklären. Entweder Juwelier und Molik sind dicke Kumpels oder der Juwelier hat den Molik übers Ohr gehauen.
    Das wird sich ein Geschäftsmann wie Molik doch nicht gefallen lassen.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google