Erdrückendes Wachstum
Die Wirtschaft schädigt rücksichtslos die Umwelt. Nun liegt eine erschreckende Rechnung vor ...
Oder dies:
Nach dem Scheitern seiner Kohlepläne setzt Dong Energy nun auf Gas-Großkraftwerke ...
Das hört sich nach einer guten Nachricht für Umwelt und Klima an. Moderne Gaskraftwerke emittieren im Vergleich zu ihren kohlebefeuerten Konkurrenten wesentlich weniger Giftstoffe wie Quecksilber, Arsen, Cadmium, Feinstaub etc. und setzen pro erzeugter Kilowattstunde rund 50 (Steinkohle) bis 60 (Braunkohle) Prozent weniger CO2 frei. Außerdem sind sie erheblich flexibler zu steuern und eignen sich dadurch besser für ein Netz, in das künftig viel unstetig anfallender Windstrom eingespeist werden wird.
Ein Haken hat die Geschichte dennoch: Dong plant nach wie vor Kraftwerke in der 800-MW-Klasse. Die ist deutlich zu groß, um die Abwärme nutzen zu können. Auch wenn moderne Gaskraftwerke einen höheren Wirkungsgrad (über 50 Prozent) als Kohlekraftwerke haben, wird also noch ein erheblicher Teil der Energie ungenutzt als Abwärme an die Umwelt abgegeben. Kleinere, dezentrale Einheiten wären energetisch sinnvoller.
Und:
Kohle- und Atomkraftwerke gehören zu Deutschlands größten Stromverbrauchern ...
Die OZ berichtet lieber, wie groß der finanzielle Verlust Dongs sein könnte, weil das Unternehmen die Giftschleuder am Bodden nicht durchgesetzt hat. Dass das keine Nachricht ist, stört niemanden in der OZ, denn die Seiten müssen gefüllt werden. Es ist keine Nachricht, weil die OZ nicht weiß, sondern nur eine Vermutung darüber weitergibt, wie hoch der Dongs Verlust tatsächlich ist, bleibt also Spekulation, auch wenn sie in der Zeitung stand.
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