Landesseite:
Hartz IV: Seidel lobt Einigung bei JobcenternEs völlig piepe, ob der Rumsteher das nun lobt oder nicht. Es ist keine Nachricht, sondern sog. Verlautbarungsjournalismus, dazu noch solcher der schlichten Art.
Die tatsächliche Nachricht ist, dass das Grundgesetz geändert werden soll. Aber das ist für OZ-Redakteure wohl nur eine Kleinigkeit, die mit einem Satz abgetan wurde.
... die Bund-Länder-Arbeitsgruppe aus Union, FDP und SPD ... einigte sich auch auf eine Fortsetzung der sogenannten Optionskommunen, die ihre Jobcenter ohne die Bundesagentur für Arbeit betreiben. Das Hartz-Gesetz sah 69 Optionskommunen vor — einzige in MV ist bisher der Landkreis Ostvorpommern. ...Ich habe mich oft gefragt, warum die ostvorpommersche Landrätin - und nicht nur sie - das Optionsmodell so gut findet und stets über den grünen Klee lobt. Das mit der besseren Vermittelbarkeit Langzeitarbeitsloser halte ich für einen schlechten Witz. Eher ist daran zu denken, dass sich niemand gern sagen lässt, dass eine Entscheidung falsch war, in diesem Fall die für das Optionsmodell. Vielleicht war die Entscheidung sogar richtig - für den Kreis insgesamt:
Für die „Optionskommunen“ sind die üppigen Pauschalen, die für die Ein-Euro-Jobs bezahlt werden, eine willkommene Einnahmequelle von Seiten des Bundes. Damit können sie z.B. ihre kommunalen Beschäftigungsgesellschaften finanzieren und lokale Betriebe und Träger bedienen. Der kommunalen „Kirchturmspolitik“ wird damit zu Lasten einer klaren Verantwortlichkeit für eine Eingliederung in den Arbeitsmarkt Vorschub geleistet.
Im Februar registrierte die Sozialagentur des Landkreises 1541 sog. Ein-Euro-Jobber. Im vergangenen Sommer waren bis zu 2500 Alg 2-Berechtigten Arbeitsgelegenheiten zugewiesen worden. Insgesamt galten rund 6000 Alg 2-Berechtigte als arbeitslos.
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Tja, das sind Verhältnisse!
Hier hätte die Recherche der OZ beginnen müssen, u.a. auch mit der Nachfrage, womit diese Leute beschäftigt sind und ob das stets gesetzeskonform ist, oder ob möglicherweise Alg 2-Betrüger am Werke sind wie anderswo - grundsätzlich kein OZ-Thema.
Doch die OZ gab sich wie so oft zufrieden mit dem hauseigenen kritischen Hochwertjournalismus.
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