23. Februar 2010

Was die OZ auch nicht kann

27 Tote: Kabul empört über Luftangriff der Nato
Zu Ihrer Information: Auch ich bin und viele andere Nicht-Afghanen sind empört. Hier ein Kommentar, den die OZ nicht zustande brächte und dem ich nichts hinzuzufügen habe:

Immer liegen solchen Bombardements  geheimdienstliche Informationen zugrunde und suggerieren eine Sicherheit ("wir treffen schon die Richtigen"), die es schlicht nicht gibt. Am Ende, man fasst es nicht, "entschuldigt" sich irgendwer dann allen Ernstes, als wenn das noch etwas änderte. Immer das Gleiche: Es habe "sichere Informationen" gegeben (glatt gelogen, sicher waren sie ja gerade nicht, qed), man wolle "Zivilisten schonen" (ebenfalls schlicht unwahr, man schont sie seit 8 Jahren nicht) etc.

Ich glaube den Brüdern dort unten kein Wort mehr. Seit über 8 Jahren findet dieser Krieg statt, seit über 8 Jahren stehen "entscheidende Operationen", steht der Sieg Dank einer "neuen Strategie" unmittelbar bevor, und seit über 8 Jahren gibt es in ihm überwiegend zivile Opfer. Ganz offenkundig spielt man an allen westlichen Militärakademien immer noch das Spiel "Wie wir den Vietnam-Krieg gewonnen hätten" und kreiert im learning by doing Verfahren ein mörderisches Desaster nach dem Anderen. Den Goldstone-Bericht über Afghanistan würde ich zu gerne lesen.

8 Kommentare:

  1. Anonym23.2.10

    Die OZ hätte, wenn sie nur wollte, auch hier aufklären können.
    Sie hätte vielleicht viele junge Männer umstimmen können.
    Sie hätten sich nicht benutzen lassen für die grössenwahnsinnige Idee der USA.
    Lupe, hier schreibe ich mit reinem Gewissen:
    Die Leute, die diesen Krieg, genau wie den Krieg gegen den Irak unter dem Vorwand der Bekämpfung des Terrorismus anzettelten, sind Verbrecher, das sind Schweine.

    Las ich heute einen Leserbrief in der OZ, in dem eine Frau die Frage an einige Politiker stellte:
    Wie es denn wäre, wenn ihre Kinder getötet werden.

    Diese Wesen, welcher Art auch immer, stellen sich hin und reden von Bedauern.

    Zitat Friedensforum 4/2002:
    Es geht den Krieg führenden Mächten um die Neuaufteilung der Welt. Um die militärische Zurichtung neuer Märkte für die transnationalen Konzerne.
    In deren Interesse soll mit Militäreinsätzen - die inzwischen von Kolumbien über Afrika, den Mittleren Osten, Zentral-und bis nach Südostasien forciert werden - eine "neue" Weltordnung abgesichert und ausgebaut werden.

    Insbesondere geht es um die Kontrolle über die knapper werdenden fossilen Energievorräte in Zentralasien und im Mittleren Osten, wo rund 75 % der Welterdöl- und rund 33 Prozent der Erdgasreserven liegen.

    Wer glaubt denn noch dieses Märchen der Bekämpfung der Terroristen?

    Wir werden uns den Hass dieser Länder auf den Pelz ziehen.

    Vielleicht hören wir dann, aus der OZ natürlich nicht, weil sie zu dämlich ist, Hintergründe zu liefern, von einem

    Afghanischen Tschernobyl

    so wie ich von dem

    Irakischen Tschernobyl gelesen habe, natürlich nicht in der OZ.


    Für die Leser der OZ-Redaktion einige Lektüre (sie sollen hier lesen, habe ich munkeln hören), damit Sie sich sachkundig machen können und den Lesern einmal die Wahrheit über diese Kriege vermitteln können:

    1. natürlich kostenlos im Internet
    jede Menge Berichte zur derzeitigen Situation im Irak
    (die Amerikaner haben das Land systematisch zerstört, Frauen haben weniger Rechte als zu S. H. -Zeiten)

    2. Als Geisel zwischen den Fronten:

    G. Sgrena, die die Amerikaner lieber tot gesehen hätten, schrieb ein interessantes Buch.
    Das wir der Berichterstattung der öffentlichen Medien lieber nicht trauen sollten, fand ich hier bestätigt.
    Zur Zensur: Es waren die wenigen Nachrichten ausschliesslich durch die im Schutz der amerikanischen Truppen "eingebetteten" Journalisten an die Öffentlichkeit gelangt.
    Einer traute sich: Es gingen Bilder um die Welt, die zeigten, wie ein Marinesoldat einen entwaffneten und verwundeten Kämpfer, der auf dem Boden einer Moschee in Falludscha lag, tötete.

    Falludscha ist ein eigenes Kapitel wert.

    Marinesoldat freigesprochen

    Der Reporter aus der Truppe der Journalisten entlassen

    Das zur grossen Demokratie der USA.

    Vergewaltigungen unter der Besatzung

    3. Joshua Key schrieb

    "Ich bin ein Deserteur"

    4. Michael Moore veröffentlichte in seinem Buch "Verraten und Verkauft" Briefe von der Front

    5. Steven E. Kuhn
    "Soldat im Golfkrieg - vom Kämpfer zum Zweifler"

    Ich bin natürlich nicht so naiv und glaube, dass ein OZ-Redakteur sich eines der Bücher besorgt, aber ich bin gespannt, ob nun endlich mal ein aufklärender Artikel zu finden ist.
    Ob sich ein Redakteur traut und auch mal Hintergrundinfos liefert?

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  2. Anonym23.2.10

    Und noch etwas fällt mir dazu ein:
    Auch der Anschlag vom 11. September auf die besagten Wolkenkratzer ist nicht eindeutig aufgeklärt. Auch hier bietet das Internet eine Menge Informationsmaterial.
    Bush und seine Anhänger suchten einen Grund, um Krieg zu führen und den haben sie auch bekommen, wie immer das auch passierte....

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  3. Anonym23.2.10

    Nun will ich wissen, was wollen die Amis da und die Natoländer, die mitziehen müssen?
    Amerika hat so viel Leid über die Welt gebracht. Das gehörte schon lange vor ein Kriegsgericht.
    Vietnam. Diese schrecklichen Bilder, das Massaker von My Lai im März 1968....
    Amerika ist immer und ständig irgendwo im Krieg.
    Der Abwurf der Atombombe auf Japan... Das hat sich noch keine andere Nation gewagt und ausgerechnet Amerika will anderen Ländern vorschreiben, ob sie im Besitz von Massenvernichtungswaffen sein dürfen oder nicht.
    Mit welchem Recht?

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  4. @ anonym 1
    "aus der OZ natürlich nicht, weil sie zu dämlich ist, Hintergründe zu liefern"
    Nein, sie sind nicht zu dämlich. Es mangelt ihnen an Zeit und dem Willen. Allerdings kommt es aufs Gleiche hinaus.

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  5. Anonym25.2.10

    Ja Lupe, es mangelt der OZ an Zeit und Willen. Ich habe übrigens alle anderen Kommentare auch geschrieben.
    Einfach nur deshalb, weil Kriege das Abscheulichste auf der ganzen Welt sind, was es gibt, weil ich persönlich eine absolut überzeugte Pazifistin bin, weil mein Sohn mir kürzlich sagte, dass er bald seine Tests absolvieren müsste.
    Ich habe das hier schon einmal geschrieben und Sie haben auch geantwortet, allerdings gefiel mir daran nicht, dass Sie mich als eine verzweifelte Mutter betitelten.
    Ich bin darüber sehr traurig und frage mich immer wieder: Was habe ich falsch gemacht? Allerdings bin ich nicht verzweifelt. Irgendwie hat mich das verletzt. Vielleicht haben Sie es nur gut gemeint.
    Ich habe meinem Sohn gesagt: Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du dort nicht angenommen wirst, dass du diesen Test nicht bestehst, einfach nur deshalb, weil ich dich über alles liebe und dich nicht verlieren will.
    Er will ja dort nur studieren, auch nicht für immer dort bleiben, dass beruhigt mich, aber es beunruhigt mich für den Fall, falls er für Kriege, wie zum Beispiel in Afghanistan benutzt wird.
    Verzweifelt sein ist für mich so ein Wort der Hilflosigkeit, aber jetzt, wie ich hier schreibe, bin ich wirklich hilflos.
    Ich kann meinen Sohn einfach nicht abbringen, ich schaffe es nicht, ihn zu überzeugen. Das macht mich verdammt traurig. Am Liebsten würde ich dem Militär schreiben:
    Nehmen Sie meinen Sohn nicht in Ihren Dienst, ich gestatte es nicht, dass er für Lügen und Betrügern sein Leben aufs Spiel setzt, aber da gibt es eine Hemmschwelle: Ich habe ihm alles gesagt, was er wissen muss, um sich darauf einzulassen.
    Ich habe kein Recht, sein Leben zu beeinflussen, er ist erwachsen.
    Ich hoffe nur, dass es mir nicht irgendwann leid tut, dem deutschen Millitär meine Meinung gesagt zu haben.
    Und ich persönlich verurteile hier die Haltung der OZ, die für die Bundeswehr warb und Berufschancen für junge Männer aufzeigte. Das ist widerlich, es ekelt mich an und zeigt mir, dass sich die Journalisten für die Interessen einiger Weniger stark machen.
    Wissen die eigentlich, dass das ganze evt. nur insziniert war?
    Warum waren am 11.09 2001 3000 Mitarbeiter nicht im WTC, warum wurde dem Bürgermeister mitgeteilt, er solle nicht an dem Tag ins besagte Gebäude gehen, warum gibt es so viele Todesfälle in Amerika, von Menschen, die zu viel wussten, die zur Aufklärung hätten beitragen können. Diese Todesfälle wurden von offizieller Seite als Selbstmorde dargestellt.
    Die Soldaten in Afghanistan und im Irakkrieg wurden und werden nur benutzt für hochkriminelle Wenige, die davon provitieren.
    Warum kriegt die OZ das nicht hin, wenigstens die eigenenen Landsleute davor zu schützen. Ich verstehe es nicht und dabei kann der Beruf eine Berufung sein.

    Journalist dieser Zeitung zu sein, wäre für mich persönlich jeden Tag eine Plage, obwohl ich im Journalismus "Null" gebildet bin.

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  6. Anonym25.2.10

    Und noch etwas möchte ich dazu schreiben: ich würde so gern reisen, auch in die islamistischen Länder, weil mich die Kultur interessiert, weil es mir völlig Schnuppe ist, wie Regierungen dazu stehen, weil ich der afghanischen Musik viel abgewinnen kann, weil ich wissen will, warum Frauen ihre Tücher mit Stolz tragen und warum Frauen ihre Tücher gern ablegen möchten, weil ich andere Kulturen respektieren kann, auch wenn ich selbst nie so leben könnte. Es macht mich nur neugierig, aber ich traue mich einfach nicht mehr, andere Länder zu bereisen, weil ich Angst habe, weil ich für andere "diese Deutsche" bin, die ich eigentlich gar nicht bin.

    Wenn ich aber dann diese Bücher lese, wie zum Beispiel von M. Moore, die Briefe von der Front, dann weiss ich, dass auch diese Soldaten zur Besinnung kamen und das nicht ganz Amerika von diesem Wahnsinn verseucht ist.

    Und nochmal zur OZ: Diese Redakteure müssen doch alle am verzweifeln sein, weil sie nicht schreiben können, was sie wissen oder sie sind uninteressiert.

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  7. Ich schätze sehr, dass Sie hier, wenn auch anonym, Ihre Gedanken darlegen. Sie andererseits wissen, dass ich nichts kürze oder lösche,weil ich Ihre Kommentare gut finde.
    Sie schildern, was in Ihnen vorgeht, weil Ihr Sohn die Militärlaufbahn einschlagen will.

    Natürlich haben Sie alles getan, um Ihren Sohn darüber aufzuklären, dass er dabei ist, sein Leben (für wen eigentlich?) aufs Spiel zu setzen, dass er seine Mutter in stetige Angst versetzen würde, solange er in einem Krieg mitmachte. Nur können Sie ihn nicht festbinden.
    Es ist tatsächlich so, dass jeder, auch Ihr Sohn, seinen Weg gehen muss, in diesem Fall im Gleichschritt mit anderen.

    Wenn Sie hier die OZ angreifen, so ist das z.T. berechtigt. Doch es fängt schon in den Arbeitsämtern an. Von den Ämtern werden arbeitslose Jugendliche zu den Werbeaktionen der Bundeswehr eingeladen. Ich halte das für ein Unding, denn die Bundeswehr ist kein Arbeitgeber wie jeder andere. Berufssoldat oder Offizier zu sein, bedeutet zu töten und zu zerstören unter Einsatz des eigenen Lebens.

    Was die OZ betrifft, handelt es sich zwar um eine Grundhaltung in den Redaktionen, jedoch vor allem, das ist allein meine Einschätzung, um Oberflächlichkeit, die u.a. dadurch zustande kommt, dass täglich Seiten zu befüllen sind. Darum geht es vor allem in den Lokalredaktionen, die Seiten zu füllen. Dass der Verlag jedoch mitansieht, dass die Bundeswehr, statt Annoncen zu schalten, ihre Werbung neuen Kanonenfutters als redaktionelle Beiträge unterbringt, für die die Leser auch noch zu bezahlen haben, ist widersinnig, oder eben regierungsergeben.
    Weisen Sie Ihren Sohn auf unseren Wortwechsel hin. Vielleicht liest er es.

    Übrigens bin ich ziemlich sicher, dass in den Redaktionen kaum jemand verzweifelt, höchstens an der ständigen Materialnot.

    Zuletzt noch hierzu:
    "Warum kriegt die OZ das nicht hin, wenigstens die eigenen Landsleute davor zu schützen."
    Das ist nicht Aufgabe der OZ. Deren einzige Aufgabe besteht darin, möglichst viele Zeitungen zu verkaufen. Wer sich das vor Augen führt, dem wird einiges klar.

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  8. Anonym26.2.10

    Es fängt schon bei den Arbeitsämtern an...
    das ist nicht zu fassen.
    Es scheint aber überall auf der Welt so zu sein.
    So habe ich zum Beispiel gelesen, das die Armee der USA mit Sprüchen wirbt wie: Verdiene dir deine 35.000,00 Dollar fürs Collage.
    Es ist bei den meissten tatsächlich so, dass sie wegen des Geldes zur Armee gehen, weil sie ein besseres Leben führen möchten, aber im Grunde nicht wissen, worauf sie sich einlassen.
    Das, was ich bisher las, bestätigt das.
    Nun weiss ich nicht, ob die Briefe der Soldaten wortwörtlich vom Schriftsteller übernommen wurden, aber sinngemäß wird es schon stimmen.
    Habe ich vor kurzem noch gemeint, ich hätte nun auch kein Mitleid mit den Soldaten mehr, die dort hingehen, schäme ich mich nun fast dafür.
    Wenn man das liest, möchte man die kleinen Jungs, so kommen sie mir dann vor, einfach nur noch in den Arm nehmen und trösten.

    Wenn die OZ schon so viel Werbung macht, könnte sie es ja auch mal mit dieser Literatur versuchen.
    Das wäre mal etwas Sinnvolles.

    Beim Stöbern im Internet habe ich auch gelesen, dass Afghanistan und der Irak nur der Anfang von diesem Grössenwahn sind.
    So, nun genug damit, sonst ist mein Tag dahin und werde noch sentimental. Das schlägt mir alles verdammt aufs Gemüt.

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