17. Februar 2010

Warum es keine Internetplattform "Alles übers Impfen" gibt

Unter einem sehr seltsamen Artikel

Nicht tot zu kriegen

Selbst wenn Forscher Panikmeldungen längst als Medizinlegenden entlarvt haben, kursieren diese im Netz und in den Medien weiter. ...

fand ich interessante Kommentare zum Thema Impfen:

Hier ein Impfwilliger:

... Ich empfehle allen Experten und Instituten, denen wirklich an Impfungen gelegen ist, eine gemeinsame Internetplattform als Gegenöffentlichkeit aufzubauen. Fast alle Verschwörungstheorien halten sich nur deshalb so hartnäckig, weil die Wahrheit so schwach und verstreut im Internet vertreten ist.

Was muss da rein:

1) Auflistung aller Studien zu Impfungen und Nebenwirkungen

2) Widerlegung bestehender alter Vorurteile mit Studien

3) Erklärung über Impfstoffzulassungsverfahren

4) Auflistung tatsächlicher/wahrscheinlicher Nebenwirkungsfälle der letzten Jahre

5) ein Diskussionsforum
usw.

Alles so eingerichtet, dass man es gut verlinken kann, die Meldungen überprüfbar sind (Quellenangaben) und es unabhängig ist (keine Werbung und nichtkommerzieller Ersteller). Und am besten mehrsprachig.

Sowas überzeugt viele Leute, habe ich bei mehreren anderen VT's selbst erlebt. Aussterben werden sie dadurch nicht, aber man treibt sie in die Schmuddelecke zurück.

Er erhielt diese Antwort eines Kommentators:

Gute Idee, das mit der Internetplattform...
Warum glauben Sie, dass es eine solche bisher nicht gibt? Kennen Sie Langzeitstudien, die über zehn Jahre hinausgehen? Sind Ihnen Studien mit mehreren Tausend Probanten bekannt (Kennen Sie die Zahl der Getesteten bei der Schweinegrippe?). Wissen Sie, wer für die Freigabe und Empfehlung von Impfstoffen zuständig ist (Stichwort STIKO und deren Mitglieder)?

Ich bin selbst Vater, vermeintlich gebildet und habe dennoch mein Kind nicht impfen lassen, weil die Wissenschaft - ebenso wie das Internet mit seinen nicht weg zu diskutierenden Verschwörungstheoretikern - mir die von Ihnen für eine Internetplattform gestellten Fragen nicht beantworten kann. Dafür aber mit subjektiven Argumentationen wie diesen Artikel aufwartet, in dem Äpfel mit Birnen verglichen werden. Nur weil eine MMR-Impfung nicht wissenschaftlich mit Autismus in Verbindung gebracht werden kann (wenn dem so ist, warum kommt dann die Bundesregierung nicht auch mehrere Jahre nach einer Impfung für eventuelle Impfschäden auf?), können andere Impfungen und deren eventuelle (!!) Nebenwirkungen nicht pars pro toto ausgeschlossen werden. 

Woher nehmen Sie Ihr sicheres Wissen? Gerne würde ich mich dann bei der gleichen Quelle informieren, mir meine Sorgen nehmen lassen und mir versichern lassen, dass Impfung in keinem Fall irgendwelche schlimmen Nebenwirkungen für mein Kind haben kann! Ich bin übrigens mit einem "Zwischenfall" verwandt, der wegen einer Pocken-Impfung an Epilesie leidet.

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