26. Januar 2010

Was die OZ für kritischen Journalismus hält

Seltsam, aber in der OZ nachvollziehbar, ist der Verlust von Erinnerungsvermögen, von dem ich ausgehen muss, wenn ich lese, was die OZ über die sog. Zusatzbeiträge berichtet, die gesetzlliche Krankenkassen von Versicherten haben wollen. Auf der Blickpunktseite stand:
Der Zusatzbeitrag ist die kleine Prämie, eine Art Probelauf. Die Kassen müssen das Geld selbst eintreiben (siehe nebenstehender Beitrag), womit der Grundstock für das neue, für die Kopfpauschale gebrauchte Inkasso-System vorhanden wäre.
Das mit dem Inkasso-System mag stimmen. Aber Probelauf? Das neue System wird schon seit Jahren eingeführt, nicht erprobt; hat die OZ nicht gemerkt.

Der Kommentator faselte:
Nun kommt, was kommen musste: Zusatzbeiträge zur Krankenkasse, die alleine die Arbeitnehmer zu zahlen haben. ...
Auch der Kommentator gibt sich ahnungslos oder ist es sogar (beides schlimm genug), denn Zusatzbeiträge zahlen Versicherte schon seit Jahren in zunehmendem Maße, nur eben nicht regelmäßig. Oder ist die Praxisgebühr kein Zusatzbeitrag, den Versicherte allein zu tragen haben?
Stimmt das?: Die Arbeitgeber zahlten sieben Prozent und die Arbeitnehmer 7,9 Prozent.
Zuzahlungen für Medikamenten, für Krankenhausaufenthalte, Massagen usw. tragen ja wohl die Versicherten allein.
Wer war das noch, der die verordnete Brille bezahlen muss?
Wer muss für verschiedene Zahnbehandlungen, für Hörgeräte usw. am meisten bezahlen? Alles schon vergessen?

Die paritätische Krankenversicherung gibt es schon seit Jahren nicht mehr. Nun hat eine weitere Etappe begonnen. Wer jedoch vom Beginn schwadroniert, hat die entscheidende Frage "Wem nützt es?" nicht gestellt, und kann sie natürlich auch nicht beantworten. Wozu auch? Können die Leser doch im Internet nachlesen.

Auch hierüber verliert die OZ kein Wort, würde ja auch etliche Redakteure betreffen:
... die Einnahmeseite der gesetzlichen Krankenkassen zu verbessern, z.B. Aufnahme aller Berufstätigen, Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenzen ...

Und ganz nebenbei wird den Lesern auch dies vorenthalten:

Doch das alles passt genau zur Impfpropaganda der OZ.
Für die OZ-Art kritischen Journalismus geben Sie Geld aus?

7 Kommentare:

  1. Anonym26.1.10

    Was wäre, würde niemand das geld an die Kassen zahlen?
    Mal die Schlauberger von der OZ fragen?

    AntwortenLöschen
  2. Anonym27.1.10

    Hallo Anonym, gar keine Chance. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die Kassenbeiträge abzuführen, ansonsten geht es ihm mächtig an den Kragen. Kein Arbeitnehmer hat die Chance, Beiträge einzubehalten.
    Es ist alles so geregelt, dass der einfache Mensch alles schlucken muss.

    AntwortenLöschen
  3. Anonym27.1.10

    Und noch etwas ärgert mich an der ganzen Geschichte: Hatte ich vor einiger Zeit eine Krankenkasse, die mit ihren Beiträgen so um die 12% lag, so muss ich nun schon eine Weile Dank der gottlosen Politik über 15% zahlen und nun soll noch mehr draufgezahlt werden.
    Wie in dem Beitrag erwähnt, sind viele gesetzliche Leistungen gestrichen worden. 10,- € bei jedem Arztbesuch hinblättern, meine Brille muss ich selbst bezahlen, Zuzahlungen beim Zahnarztbesuch, Zuzahlung bei Medikamenten...usw.
    Gott sei Dank bin ich selten krank und wenn es mich doch mal erwischt, z.Bsp. eine Erkältung, dann spare ich mir lieber die 10,-€ für den Arztbesuch und die Zuzahlung für das Medikament. Dann kaufe ich mir nämlich selbst die Medizin.
    Lieber Gott, lass mich bloss nicht mal ernsthaft krank werden.
    Eine riesen Sauerei, was sich hier die Politik wieder ausgedacht hat.

    AntwortenLöschen
  4. Doch gibt es seine Chance, da nicht der Arbeitgeber die Zusatzbeiträge abführen wird, sondern der Versicherte es selbst tun muss (sogar hier wird der Arbeitgeber entlastet).

    Bisher einzige Möglichkeit im Falle der Zahlungsverweigerung: Die Kasse muss vom Lohn/Gehalt pfänden lassen.
    Mal sehen, ob sie das machen, solange es um acht Euro geht.

    AntwortenLöschen
  5. Anonym27.1.10

    Es geht ja nicht nur um acht Euro, sondern um acht Euro pro Monat

    AntwortenLöschen
  6. Anonym27.1.10

    Aha, ich bin jetzt von den ganz normalen Krankenkassenbeiträgen ausgegangen und habe mich nicht auf diese acht Euro bezogen.
    Was würde passieren, würde ich diese acht Euro nicht zahlen?
    Ob der Aufwand der Pfändung für die KK lohnt sei fraglich, aber ich kann mir vorstellen, dass eine Leistungsversagung im Falle des Falles dem Versicherten aufgrund der nichtgezahlten Zusatzbeiträge teuer werden könnte.

    AntwortenLöschen
  7. Hier zusammengefasst die Zuzahlungen, die der Versicherte allein zu tragen hat:

    Praxisgebühr
    Arznei- und Verbandmittel
    Fahrkosten
    Heilmittel
    Hilfsmittel
    Zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel
    Krankenhausbehandlung
    Anschlussrehabilitation
    Vorsorge-/Rehabilitationsleistungen
    Häusliche Krankenpflege
    Haushaltshilfe

    Hinzu kommt natürlich all das, was Versicherte komplett allein zu zahlen haben, z.B. Brille.

    Alle hier zu leistenden Zuzahlungen spielen für die OZ keine Rolle.

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google