7. Januar 2010

Vorsicht, Falschmeldung!

Ich gehe davon aus, dass niemand in die OZ die Rede der EKD-Ratsvorsitzenden Käßmann gelesen hat. Sonst hätte die Redaktion diese Agenturmeldung gelöscht statt kopiert. Und sie hätte nicht auch noch eine verfälschende Schlagzeile über den Quark gesetzt:
Afghanistan-Streit: Käßmann rudert zurück
Das ist falsch und niederträchtig!

Die Rede können Sie hier nachlesen und sich im Nachhinein kostenlos davon überzeugen, was die OZ hier angerichtet hat. Sie werden erfahren, dass es keinen Grund zum Zurückrudern gibt.

Mit keinem Wort haben die Medien übrigens diese Passage aus der Rede aufgegriffen:

... Nein, es ist nicht alles gut, wenn so viele Kinder arm sind im eigenen Land. Diese Kinderarmut versteckt sich oft ganz still im Hintergrund. Da erzählt mir eine Mutter, dass die Klasse ihres 15-jährigen Sohnes eine Reise ins Ausland geplant habe. Sie konnte das erforderliche Geld nicht aufbringen. Die Klasse wollte ihn unbedingt dabeihaben und gemeinsam haben sie das notwendige Geld aufgetrieben. Aber der Sohn wollte nicht mitfahren, weil er sich zu sehr geschämt hat, dass andere für ihn bezahlen. Selbst als der Lehrer anrief, ließ sich ihr Sohn nicht umstimmen. Er blieb als Einziger zuhause.

Nichts ist gut, Erschrecken ist angesagt, wenn es in einer Gemeinschaft so schwer, so beschämend ist, Hilfe anzunehmen bei Jungen und Alten, bei Armen, Kranken und Behinderten. ...

Geschichten, die Bunkerbewohner unter den OZ-Abonnenten nicht kennen.

Nachtrag, 19.05 Uhr:

Mut von der Kanzel

Das Kanzelwort von Bischöfin Margot Käßmann zum Neuen Jahr verlangt im Blick auf Afghanistan zu Recht weniger militärische Tapferkeit und mehr zivilen Mut 

Nachdem ich die Neujahrspredigt von Margot Käßmann in Gänze gehört habe, ist meine Empörung über die Empörten – vom Christdemokraten Wolfgang Schäuble bis zum Grünen Ralf Fücks – grenzenlos. ...

Nicht anders als verkommen sind publizistische und politische Sitten zu nennen, die dazu führen, eine solche Botschaft misszuverstehen, um draufhauen zu können. ...

Ich schließe mich der Meinung Schorlemmers an.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google