8. Januar 2010

Gemeldet wird: Nichts zu melden!

Ein Redakteur der Usedom-Ausgabe hat mal wieder nachgefragt (irgendwie muss die Seite ja voll werden) und beim besten Willen ist keine Wir-müssen-alle-sterben-Geschichte daraus zu machen:
Schweinegrippe: Kaum noch Fälle im Landkreis
... gibt es in Ostvorpommern derzeit nur noch drei gemeldete akute Fälle. Zum Vergleich: Von 22. Oktober bis Ende 2009 hatte die Verwaltung 608 Erkrankungen registriert. (608 akute Fälle?)
... was natürlich auch mit der veränderten Erfassung der Fälle zu tun haben könnte, aber für solche Kleinigkeiten ist keine Zeit.

Es muss bildlich natürlich wieder die Propagandatrommel gerührt werden. Dafür ist Zeit und Platz, auch wenn nichts Meldenswertes zu finden ist:
Momentan sei Ruhe, "wir können allerdings nicht genau sagen, ob in diesem Winter noch eine zweite Welle rollt. Die Prognosen sind unterschiedlich", sagte Wutzke.
Heißt: Wir haben keine Ahnung.

So, und nun wieder Impfpropaganda:
Mit dem Impfstatus der Bevölkerung hänge der Rückzug der Schweinegrippe aber wahrscheinlich nicht zusammen, schätzte die Medizinerin ein. (Womit denn?) Dieser sei nach wie vor nicht zufriedenstellend , im Landkreis lagerten noch hunderte Dosen des Impfstoffes.
Klar, das Zeug muss weg, koste es, was es wolle. Egal ist, dass die sog. Schweinegrippe die meisten Leute nicht sonderlich krank macht. Dabei weiß niemand, welche Risiken die Impfung birgt.
Wie Karin Butzke darlegte, hätten sich bis Ende 2009 6620 Menschen impfen lassen. Dies seien etwa 6,1 Prozent der Bürger. Auch hier sei der Trend seit Mitte Dezember eher rückläufig. Positiv ist zu vermerken, dass bei den niedergelassenen Ärzten nach anfänglichen Problemen zuletzt immer Menschen geimpft wurden , so Butzke.
Vorsicht, Bei-Seuche, hat hohe Ansteckungsgefahr! Dagegen hilft nur Gefühl für die deutsche Sprache, das Handwerkszeug von Redakteuren.

Ohne bei wäre es so zu lesen gewesen:
... dass die Ärzte nach anfänglichen Problemen (Welchen? Wo bleibt die Nachfrage? Oder hat das zahlende Leser nichts anzugehen?) häufiger gegen die Schweinegrippe impfen.
Ob das positiv ist, sei dahingestellt. Da der Redakteur nicht die indirekte Rede wählte (Positiv sei zu vermerken ...), lesen Sie also seine unmaßgebliche Meinung in einer Nachricht, journalistisch verheerend.
Keine Fälle gebe es im Landkreis bei H5N1, der sogenannten Vogelgrippe, die vor drei Jahren für Hysterie in M-V sorgte. ...
Wer diese Hysterie mitschürte, brauche ich Ihnen nicht in Erinnerung zu rufen.

2 Kommentare:

  1. Hier habe ich einen Kommentar gelöscht, in dem die OZ beleidigt wurde.

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  2. Robert10.1.10

    Was, mehr noch als in vielen Ihrer Texte? :-)

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