12. Dezember 2009

Zumutung des Tages

Dre Greifswalder Redaktions-Benjamin mag Kleinstbonzen-Personaltratsch. Anders ist nicht zu verstehen, dass er die Leser hiermit langweilte:
Die Betrachtung zum Wochenende
Vertrauter Chef
Es war eine bemerkenswerte Argumentation, mit der Oberbürgermeister Arthur König (CDU) in dieser Woche unterstrich, dass er künftig einen persönlichen Referenten brauche. Ab 1. Januar soll CDU-Fraktionsgeschäftsführer Dirk Bauer dem OB mit Rat und Tat zur Seite stehen. Entsprechende Gerüchte wabern schon seit Monaten durch die Stadt. ...
Genau, Gerüchte; damit kennt sich der Redakteur aus.
Wen interessiert, ob und warum der OB einen persönlichen Referenten braucht? Höchstens jene, die nicht zum Zuge kamen, den Posten nicht besetzen konnten.
König ließ seine Rathaussprecherin die bevorstehende Neueinstellung unter anderem damit begründen, dass Vize-OB Reinhard Arenskrieger kurz vor dem Wechsel nach Schwerin stünde. ... Sein Posten hier in Greifswald soll nach Wunsch mehrerer Parteien mit dem Vermerk künftig wegfallend versehen werden ...

Diese Begründung des OB muss für Arenskrieger wenig schmeichelhaft klingen. Tausche Senator gegen Referenten. Und fertig!
1. Es muss nicht nur wenig schmeichelhaft klingen, sondern im Gegenteil ehrabschneidend.
2. Wenn das alles nun schon ausgebreitet werden muss, frage ich mich, wo Arenskriegers Antwort steht. Suchen Sie nicht; sie steht nirgends.
Landläufig gilt: Referenten-Jobs gibt's nur mit Hochschulabschluss.
Was bedeutet landläufig, also gebräuchlich? Ist ein Hochschulabschluss durch irgendein Gesetz vorgeschrieben?
Der Kandidat Bauer lässt hier Fragen offen.
Er startete zwar mal mit einem Jura-Studium. Unklar ist aber, ob Bauer es wirklich bis zum Examen durchhielt.
Und warum hat die OZ es nicht geschafft, das herauszufinden, wenn es denn so wichtig sein soll?
Was ihn dennoch zur ersten Wahl machen könnte, ist sein enges Vertrauensverhältnis zu König.

Aber was wäre, wenn Arenskrieger nicht in die Landeshauptstadt geht? Seine Wahl zu einem der zwei obersten Rechnungsprüfer gilt keineswegs als sicher. Müsste Bauer dann wirklich im CDU-Büro bleiben?
Mit Fragen statt Antworten beendet der Redakteur seine sog. Betrachtung, ist ja wohl eher eine Befragung ohne Antworten - Hochwertiges nach Art des Hauses. Dafür Geld auszugeben (die Leser) oder gar Geld zu verlangen (Redakteur als Gehaltsempfänger), ist eine Zumutung.

1 Kommentar:

  1. Manfred Peters12.12.09

    Es ist ja für die OZ schon ein revolutionärer Akt, wenn Fragen an das Greifswalder (CDU) Establishment gestellt werden. Würde tiefer recherchiert und berichtet werden, wäre der Redakteur wohl nicht mehr lange im Dienst. Es ist doch eigentlich so einfach, denn z. B. hier
    http://www.xing.com/profile/Dirk_Bauer5
    findet man einen politikberatenden Interessenten für "Autos aus Zuffenhausen"!

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