8. Dezember 2009

Erde retten? Da gibt es nichts zu retten!

Die OZ reiht sich ein in die nicht mehr zählbare Schar derer, die über die Rettung der Welt schwadronieren und zugleich kaum über die Umweltprobleme im Verbreitungsgebiet der OZ berichten. Diese regionalen Probleme hätten genau jetzt, zum sog. Klimagipfel der Bonzen, der Schacherer und all ihrer Taschenträger, gepasst, also jener, die nicht einmal ein anständiges Steuersystem zustande bringen.
(Dabei frage ich mich, wie naiv und regierungsergeben muss sein, wer tatsächlich annimmt, diese Leute könnten die Menschheit retten und mit deren Gequatsche die Zeitungsspalten füllt?)
Stattdessen stellte die OZ die falschen Fragen und beantwortete sie natürlich nicht, weil diese z.B. gar nicht zu beantworten ist und nennt das hochwertig:
Klimagipfel: Ist die Erde zu retten?
Das ist eine dumme Frage. Das hat auch ein Leser gemerkt:
... Die Frage ist falsch gestellt. Die Erde wird es überstehen, mit verändertem Klima, mit veränderter Vegetation, mit verändertem Leben.
Die Frage muss heißen: "Sind wir noch zu retten?" - in der ganzen Doppelsinnigkeit dieses Satzes.
Helmut Jänecke, Wismar
Der Mann hat vollkommen Recht. Wer schon einmal etwas von der Entstehung und Entwicklung der Erde gehört hat, weiß, dass die Erdentwicklung erst beendet sein wird, wenn sie in etwa fünf Milliarden Jahren verglüht. Die Erde und mit ihr die Atmosphäre, damit die Pflanzen- und Tierwelt, hat sich über Hunderte Millionen Jahre verändert, ganz ohne Menschen und würde es auch ohne Menschen weiter tun. Dass Menschen jetzt dazu beitragen, ihre eigenen Existenzgrundlagen zu zerstören, ist eine völlig andere Sache.

Die Bonzen, oder wer auch immer, können die Erde weder retten noch nicht retten.

Das alles hindert die OZ nicht, heute wieder solch einen Quatsch zu veröffentlichen:
Ringen um die Rettung des Planeten
Es geht um die Rettung der Menschheit, was ich übrigens auch bezweifle, die OZ natürlich nicht - regierungsergeben eben.

Hinter der Wortwahl steckt Zweierlei:

1. Ahnungslosigkeit in den Redaktionen
2. Statt klarer Worte wird umschrieben, meist schöngeschrieben, eine Unsitte in dieser Gesellschaft, die der sog. Journalismus schon lange übernommen hat.

Hier noch ein Beispiel, wie Spalten mit nichts gefüllt werden, wie ein Thema totgeschrieben wird, ehe der Autor zur Sache kommt:
Der Zug nach Kopenhagen ist überfüllt. Die Agrobiologie-Studentin aus Wien ist überrascht, dass er in Puttgarden auf die Fähre fährt. Der Umweltverbandsfunktionär aus Berlin verstaut die schmale, runde Tasche mit seinem eingerollten Transparent hinter dem Sitz. Der Delegierte des Schweizer Außenministeriums arbeitet einen dicken Stapel Unterlagen durch. Europa fährt nach Kopenhagen, die ganze Welt fährt nach Kopenhagen, um über die wirklich wichtigen Themen zu reden.

Am Morgen liegt Nebel über der Stadt. Das Bella Center, wo die Klimakonferenz gerade beginnt, ist von einem Bauzaun umgeben. Männer in Anzügen und Frauen in Kostümen strömen durch eine Öffnung zum Eingang. Im Hintergrund lärmen die Trommeln der internationalen Greenpeace-Jugend. ...
So wird das Interesse an dem Thema nicht geweckt sondern eingeschläfert, Langeweile erzeugt.

1 Kommentar:

  1. Anonym28.8.11

    Habe diesen Kommentar erst jetzt gesehen. Ganz grosse Klasse. Habe genau das gleich auch schon oft gedacht. "Rettet die Erde" ist genau die Haltung, die unsere Umwelt erst so schwierig für uns gemacht hat. Aus dem Satz "Rettet die Erde" spricht nämlich eine unglaubliche Selbstüberschätzung. Als ob "wir" die Erde überhaupt retten (oder zerstören) könnten. Wir sind nur eine ganz kurze Zwischenepisode in der Entwicklung der Erde und können uns währenddessen eine schöne Zeit machen oder auch nicht. Aber am Ergebnis können wir nichts ändern. Wir können höchstens versuchen, möglichst lange zu bleiben. Gehen werden wir definitiv.

    Axel

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